Letzte Hoffnung für herzkranke Kinder

Mit dem Schirmherrn Roland Mack hat sich der Verein „Kinderherzen retten e.V.“ als eine wichtige Säule bei der Behandlung von herzkranken Kindern aus aller Welt etabliert

Etwa jedes 100. Kind wird in Deutschland mit einem Herzfehler geboren, das sind circa 6.000 bis 8.000 Kinder pro Jahr. Angeborene Herzfehler zählen zu den häufigsten Fehlbildungen im Säuglingsalter. Allein 4.000 dieser Kinder benötigen einen oder mehrere Eingriffe am offenen Herzen. Sie haben es auch in Deutschland alles andere als einfach, aber hier werden aufwendige Operationen zur Korrektur der lebensbedrohlichen Beeinträchtigungen an spezialisierten Herzzentren durchgeführt. Die Kosten dafür übernimmt das deutsche Gesundheitssystem.

Ganz anders ist die Situation in einem Land wie El Salvador. In dem kleinsten und gleichzeitig am dichtesten besiedelten Land Zentralamerikas erblicken im Jahr mehr als 1.000 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler das Licht der Welt. Im ganzen Land gibt es jedoch lediglich zwei Kinderherzchirurgen und fünf Kinderkardiologen. Macht zusammen nur sieben Spezialisten für ganz El Salvador. Sie können pro Jahr maximal 50 herzkranke Kinder operieren, meist auch nur die kleinen Betroffenen mit einfachen Herzfehlern. Die übrigen Kinder sterben an ihrem schwachen Herzen. In Ländern wie Laos, dem Irak oder der Mongolei ist die Lage ähnlich.

Bereits rund 260 Kinder gerettet
Hoffnung kommt aber aus Deutschland: Denn in solchen Notlagen hilft seit 2002 der Verein „Kinderherzen retten e.V.“ in Freiburg. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern aus medizinisch weniger entwickelten Ländern mit einer Operation am Universitätsherzzentrum Freiburg-Bad Krozingen die Chance zu geben, ein normales und gesundes Leben führen zu können. Bereits rund 260 Kindern aus der ganzen Welt hat der Verein in den zwei Jahrzehnten seither das Leben gerettet. Kindern, wie der fünfjährigen Erika Menjivar aus El Salvador. Sie litt an „Fallot’scher Tetralogie“, einem schweren Herzfehler mit großem Loch zwischen beiden Herzkammern und zu geringem Blutfluss in die Lunge. Durch „Kinderherzen retten e.V.“ hat ihr Leben inzwischen eine positive Wendung erhalten. Der Verein finanzierte eine Operation in Freiburg. Zwei Wochen blieb sie im Krankenhaus, danach verbrachte Erika mit ihrem Vater weitere zwei Wochen bei einer spanisch sprechenden Gastfamilie, bevor sie vollkommen genesen und munter nach Hause flog. 

Zeitgleich kam ebenfalls aus El Salvador der gerade mal sieben Monate alte Jonathan Brenes Barahona in die Breisgau-Metropole. Die Korrektur seines Herzfehlers musste unbedingt im ersten Lebensjahr erfolgen, sonst wäre er daran gestorben. Aber auch er kann längst durch die Operation im fernen Deutschland zuhause ein neues Leben führen.

Schirmherr Roland Mack – allein schon der Name zählt
Die weltweit aktiven Helfer aus Freiburg sind allerdings auf Spenden und Unterstützung angewiesen, denn eine Behandlung der jungen Patienten verursacht mit Flug, Betreuung und Verbrauchsmaterial schnell fünfstellige Beträge. Dabei haben der Europa-Park und die Familie Mack eine ganz besondere Bedeutung. Seit der Vereinsgründung vor 20 Jahren ist Europa-Park-Chef Roland Mack Schirmherr der Hilfsaktion. „Das ist eine wahnsinnig tolle Sache. Allein schon der Name Mack ist für uns ein wichtiges Zugpferd. Auch die vielen Spenden, die im Europa-Park immer wieder gesammelt werden, ermöglichen uns Operationen“, erklärt Professor Friedhelm Beyersdorf. Bis zu seiner Pensionierung 2022 war er ärztlicher Direktor der Herz- und Gefäßchirurgie am Universitäts-Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen. Vor allem seiner Initiative ist es zu verdanken, dass „Kinderherzen retten“ vor 20 Jahren gegründet wurde. „Damals habe ich gedacht, was wir in Deutschland den Kindern ermöglichen, müsste doch auch in anderen, ärmeren Ländern möglich sein. So entstand die Idee, diesen Verein zu gründen“, erzählt der Professor.

Von links oben: Roland Mack und Vereinsgründer Professor Friedhelm Beyersdorf mit Monica Meier-Ivancan, Josephine Fuchs (1. Vorsitzende „Kinderherzen retten e.V.“), Professor Johannes Kroll (Leiter Sektion Kinderherzchirurgie und 2. Vorsitzende „Kinderherzen retten e.V.“), Professorin Brigitte Stiller (Ärztliche Direktorin Klinik für angeborene Herzfehler / Pädiatrische Kardiologie) Claudia Lackermaier (Koordinatorin „Kinderherzen retten e.V.“): Sie freuen sich mit zwei jungen Patienten (und ihren Müttern) über ihre schnelle Genesung nach einer Operation.

Insgesamt behandelt die Klinik jährlich mehr als 4.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern. „Dabei ist es uns wichtig, jedem Patienten eine Therapie zu bieten, die auf sein Krankheitsbild zugeschnitten ist und die die Möglichkeiten der Medizin und Erkenntnisse der Wissenschaft ausschöpft“, erklärt die Ärztliche Direktorin Brigitte Stiller, die ebenfalls in der medizinischen Leitung von „Kinderherzen retten“ aktiv ist. „Gleichzeitig wollen wir unseren Patienten und deren Eltern ein persönliches, offenes Umfeld schaffen, das den Genesungsprozess unterstützt. Intensive Beratungsgespräche gehören ebenso dazu, wie die Mitaufnahme eines Elternteils bei kleineren Kindern.“ Mit Hilfe von „Kinderherzen retten“ kommen dann im Jahr noch zwölf bis 15 Kinder aus verschiedenen Ländern zur Behandlung ins Universitätsherzzentrum Freiburg-Bad Krozingen. Sie erhalten die bestmöglichen medizinischen Standards wie ihre Leidensgenossinnen und -genossen aus Deutschland.

Das „Herzkind“ reist mit einem Elternteil nach Freiburg und wird in der Kinderkardiologie aufgenommen. Sieben bis zehn Tage nach der Operation können die kleinen Patienten schon in Freiburger Gastfamilien entlassen werden und nach insgesamt etwa vier Wochen wieder die Heimreise antreten. „Kinderherzen retten“ sorgt immer für die Unterbringung und Betreuung in einer Gastfamilie sowie die Übernahmen der Behandlungskosten. „Gebraucht werden außerdem stets Übersetzerinnen und Übersetzer für möglichst viele Sprachen: Unter anderem wurden bisher Kinder aus Venezuela, Nicaragua, Tansania, Gambia, Kasachstan, Afghanistan und der Mongolei in Freiburg behandelt“, erzählt Claudia Lackermaier, die die Arbeit des Vereins koordiniert. Die größte Gruppe kam, wie Erika Menjivar und Jonathan Brenes Barahona, aus el Salvador.

Viele Benefizaktionen durch den Europa-Park 
Regelmäßig organisiert der Europa-Park Spendenaktionen für „Kinderherzen retten e.V.“. So kam beispielsweise vor zehn Jahren bei einem Benefizspiel des SC Freiburg gegen den FC Basel mit Unterstützung des gemeinsamen Sponsors Europa-Park ein Reinerlös als Spende in Höhe von 20.000 Euro zusammen. Auch echte Harley-Fahrer haben ein großes Herz für Kinder. Lange trafen sie sich zur knatternden Harley-Parade, den „Days of Steel“ durch die europäischen Themenbereiche, im Park. Bis zu 10.000 Euro wurden bei
den Treffen gesammelt und an „Kinderherzen retten e.V.“ überreicht. Ebenfalls Konzerte und weitere Aktionen kommen regelmäßig den Freiburger Kinderherzen-Rettern zugute. So erbrachte beispielsweise ein Benefizkonzert des „Golden Harps Gospelchors“ vor rund 700 Zuhörern im Europa-Park-Dome 7.000 Euro für den Hilfsverein. „Mit dem Schirmherrn Roland Mack und Dank der Spender und langjährigen Unterstützer hat sich der Verein als eine wichtige Säule bei der Behandlung von herzkranken Kindern aus aller Welt etabliert“, berichten die Vereinsvorsitzenden Josephine Fuchs, Seniorchefin beim „Romantik Hotel Spielweg“ im Schwarzwald, und Johannes Kroll, Leiter der Sektion Kinderherzchirurgie am Universitätsherzzentrum Freiburg-Bad Krozingen.

Botschafterin Monica Meier-Ivancan
Verstärkung in seinem Engagement für den Hilfsverein erhält Roland Mack inzwischen von Moderatorin, Autorin und Model Monica Meier-Ivancan. Die Schwester seiner Schwiegertochter Miriam Mack unterstützt „Kinderherzen retten e.V.“ als Botschafterin. „Ich biete Charity-Pilates-Kurse an, veranstalte Charity-Flohmärkte und sammle im Freundeskreis“, erläutert sie. „Alles geht immer zu 100 Prozent an Kinderherzen. Durch meine Schwester Miriam Mack wurde ich auf das Projekt aufmerksam und war gleich Feuer und Flamme. Ich bin so dankbar, dass in meiner Familie alle gesund sind. Deswegen möchte ich auch was von meinem Glück abgeben.“

„Europa-Park ist Vorbild“
Insgesamt kommt rund ein Prozent aller neugeborenen Erdenbürger mit einem Herzfehler zur Welt. „Wir könnten sehr viel mehr Kinder operieren, die Anfrage ist enorm“, betont Vereinsgründer Prof. Friedhelm Beyersdorf. „Für diese Familien sind wir oft die letzte Hoffnung. Aber es hängt vom Spendenaufkommen ab“, so der Professor, der hofft, dass noch mehr Menschen dem Beispiel von Roland Mack und Monica Meier-Ivancan folgen. „Wir sind in Deutschland 80 Millionen Menschen und wenn nur jeder ein bisschen etwas für Benachteiligte in ärmeren Ländern beiträgt, kommt sehr viel zusammen. Das ist übrigens auch eine wunderbare Werbung für Deutschland, wenn Kinder hier eine lebensrettende Operation erhalten. Wenn es uns gut geht, müssen wir anderen helfen, da gibt es gar keine Wahl. Der Europa-Park praktiziert das ja seit vielen Jahren vorbildlich im sozialen Bereich“, erklärt Beyersdorf.

Der Europa-Park gehört zur Therapie
Die Anfragen bei „Kinderherzen retten e.V.“ erfolgen meist über das Internet. Gemeinsam beurteilen dann die Kinderkardiologen und Kinderherzchirurgen des Herzzentrums mit den Ärzten vor Ort die Befunde und entscheiden, ob das Kind für eine Operation in Freiburg in Frage kommt. Ein wichtiges Kriterium dabei ist, den kleinen Patienten mit einer einmaligen Operation, ohne weitere Nachbehandlung oder Medikamentenpflicht, helfen zu können. Nach der erfolgreichen Operation kommt dem Europa-Park sogar eine therapeutische Rolle zu. Denn alle Kinder dürfen nach ihrer Operation in den Park. „Sie erholen sich dort besonders schnell“, sagt Beyersdorf. „Die Kinder sind immer total begeistert vom Europa-Park. Da reden viele bis heute davon.“

www.kinderherzen-retten.de
Spendenkonto: 743 850 553 4
BLZ: 600 501 01
IBAN: DE89600501017438505534
BIC: SOLADEST600
Bank: Baden-Württembergische Bank

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