Begegnung

Sprung aus der Stratosphäre/ Extremsportler Felix Baumgartner im „Rizzi“ in Baden-Baden

38.969 Meter

Er ist der Mann, der einige hundert Millionen Menschen in aller Welt in Atem gehalten hat: Felix Baumgartner. Am 14. Oktober 2012 sprang der Österreicher aus 38.969 Metern aus der Stratosphäre auf die Erde. Weltrekord. Der 46-jährige Extremsportler hatte etwas geschafft, was keinem Menschen vor ihm gelungen war. In einer Druckkapsel an einem Heliumballon erreichte Baumgartner die Stratosphäre. Dann der Absprung im High-Tech-Druckanzug mit mehr als vier Minuten im freien Fall und einer unglaublichen Geschwindigkeit von bis zu 1.357 (!) Stundenkilometern. Bei exakt 1.585 Metern über der Erdoberfläche öffnete sich der Fallschirm, an dem er Minuten später heil auf die Erde zurückkehrte.

„Rizzi & Co“ traf den Supersportler in Baden-Baden
Woran hat er gedacht als er nach über fünfjähriger Vorbereitung ganz oben kurz vor dem Absprung stand? „Ich habe versucht, den Moment zu genießen“, antwortet er spontan. Dann der Sprung.

Felix Baumgartner ist heute weltberühmt und wirkt sehr sympathisch. Zu Besuch in Frank Elstners letzter Sendung „Menschen der Woche“ wirkt er bescheiden. „Manchmal muss man weit hinauf, um zu sehen, wie klein du bist“, sagt er eher beiläufig. Doch der Satz sitzt. Baumgartner war sich der Gefahr bewusst, ins Trudeln zu geraten und damit das Bewusstsein zu verlieren. In nur 50 Sekunden erreichte er die Höchstgeschwindigkeit von 1.357 Stundenkilometern und mindestens zwei Mal begann das gefährliche Trudeln, das er aber abwehren konnte. „Eine meiner Stärken ist es, ruhig zu bleiben. Ich bin seit 20 Jahren Extremsportler“, sagt der durchtrainierte Österreicher. Kein Mensch hatte zuvor außerhalb eines Flugzeugs die Schallmauer durchbrochen. Darauf ist Baumgartner schon stolz und kommt ins Plaudern, was er früher als „Basejumper“ so alles gemacht hat: Sprung von der Felix Baumgartner im Gespräch mit Frank Elstner.

Christus-Statue in Rio, deren Kopf er zuvor bei Nacht und Nebel über ein Stahlseil erreichte, das er mit einer Armbrust nach oben geschossen hatte. Halsbrecherische Sprünge von Wolkenkratzern, Brücken, Antennen oder Berggipfeln, Felix ließ keine Gattung aus und fast immer waren die Sprünge illegal. Dieser Nervenkitzel ist die Herausforderung von Basejumpern.

Dennoch: Der Stratosphärensprung war der mit Abstand gefährlichste. Spielt Baumgartner leichtfertig mit dem Leben? „Nein, ich bin ein Sicherheitsfanatiker und Risikomanager“, sagt er überzeugend und sein Sprung hatte immerhin auch zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse gebracht. Bis heute laufen die Auswertungen der Daten, des von Red Bull gesponserten und weltweit vermarkteten Events, das live bis in den letzten Winkel der Erde übertragen wurde.

Von Baden-Baden ist Felix Baumgartner total begeistert. „Was für ein magischer Ort“, schrieb er ins Gästebuch nach einem gemütlichen Essen im Rizzi. Der sympathische Österreicher ist ein Fleischliebhaber und genoss ein großes Tomahawk-Steak mit einem schönen Glas Rotwein. „Was für eine entspannte Atmosphäre“, freute sich Felix im Gespräch mit den Rizzi-Inhabern Peter und Martina Schreck. Dann ging’s zum Abfeiern ins „Bernstein“: „Toller Club, wundervolle Stadt“, freute sich der Promiente Gast, der schon wenige Tage später zu
einer großen Vortragstournee in die USA startete. Seine Vorträge sind weltweit gefragt. Ist das sein neuer Beruf? „Nein“, sagt Baumgartner, „das alleine reicht mir nicht. Ich hatte zwei Kindheitsträume: Fallschirmspringen und Hubschrauberpilot. Traum eins ist perfekt erfüllt.“

Jetzt ist Felix als Hubschrauberpilot vorwiegend bei Rettungsflügen im Einsatz. „Das erfüllt mich, ich möchte den Menschen etwas zurückgeben“, sagt der coole Sportler und verspricht: „Nach Baden-Baden komme ich bestimmt bald wieder.“

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