Ausbildungsbilanz 2017

Berufsorientierung immer wichtiger

Bei den Lehrlingszahlen im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe konnte die positive Trendwende des vergangenen Jahres nicht bestätigt werden. Mit 2.476 neu abgeschlossenen Lehrverhältnissen lag die Handwerkskammer 2017 um 29 Lehrverträge unter der Vorjahreszahl. Gründe sind die demografische Entwicklung, regionale Passungsdifferenzen sowie unterschiedliche Erwartungshaltungen von Betrieben und Lehrstellensuchenden.

Die schulische Vorbildung bei den neu abgeschlossenen Lehrverhältnissen verteilt sich wie folgt: 36,1 Prozent aller Lehrlinge haben einen Hauptschulabschluss, 43,3 Prozent die mittlere Reife, 3,0 Prozent haben einen Abschluss im Ausland, 4,5 Prozent sind ohne schulischen Abschluss. Der Anteil der Auszubildenden mit Abitur beziehungsweise Fachhochschulreife hat sich in den letzten zehn Jahren deutlich erhöht: von 4,7 Prozent 2007 auf nunmehr 13,1 Prozent.

Hohes Ausbildungsengagement

Im Bezirk der Handwerkskammer bildeten zum Jahresende 2.654 Handwerksbetriebe insgesamt 6.155 Jugendliche aus. Die stärksten Ausbildungsberufe sind die KFZ-Mechatroniker, Elektroniker und die Anlagenmechaniker. Die Frauenquote bei den Lehrlingszahlen liegt bei circa 20 Prozent, hier sind es die Friseurinnen, die die Liste anführen. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verfolgt die Kammer die Zahl der vorzeitigen Vertragsauflösungen von etwas mehr als zehn Prozent. „Auf der einen Seite propagiert die Imagekampagne das Ausprobieren, auf der anderen Seite bedeutet jede Vertragsauflösung volkswirtschaftliche Kosten und emotionale Belastungen“, so Hauptgeschäftsführer Gerd Lutz. Das Engagement der Kammer bei der beruflichen Integration von Jugendlichen mit Flüchtlingshintergrund bildet sich auch in der Statistik ab. In die Lehrlingsrolle sind 165 Neuverträge mit Jugendlichen aus den Herkunftsländern Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia, Syrien und Gambia eingetragen.