Loslassen und Anpacken

Studie zum brisanten Thema Unternehmensnachfolge


Unternehmen haben oft Schwierigkeiten, einen passenden Nachfolger zu finden – auch die Betriebe im Bereich der Handwerkskammer. Nach einer repräsentativen Studie der Handwerkskammer Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der SRH Hochschule für Wirtschaft und Medien Calw und der Karlshochschule International University (Karlsruhe) hat gegenwärtig sogar nahezu jeder zweite Handwerksbetrieb, bei dem in absehbarer Zukunft die Unternehmensnachfolge ansteht, noch keinen geeigneten Nachfolger gefunden – sei es intern oder extern. Befragt wurden 4.000 Handwerksbetriebe, deren Inhaber 50 Jahre und älter sind. Dabei gilt auch: Die Übergabe von Betrieben im städtischen Raum gestaltet sich oft einfacher als in kleinen Gemeinden. Jedoch stellt in der Stadt gerade die Frage der Finanzierung eine große Hürde im Übergabeprozess dar.

Für viele Unternehmer kommt eine externe Nachfolge – und damit die Installation eines Fremdmanagements – durchaus in Frage. Dies überrascht etwas, da die meisten der befragten Handwerks- betriebe vom Inhaber selbst gegründet (64 Prozent) oder durch Familienmitglieder der Nachfolgegeneration(en) (29 Prozent) übernommen wurden. Nur sechs Prozent hatten den Betrieb von einer familienfremden Person übernommen.

Was die Art der Betriebsübergabe betrifft, so ist laut der Umfrage der „Verkauf des Betriebes“ die am häufigsten gewählte Variante, wobei in den meisten Fällen der gesamte Betrieb übergeben werden soll und nicht nur die Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Handwerkskammer Karlsruhe steht insbesondere kleineren Betrieben zur Seite, um geeignete Nachfolgemodelle zu entwickeln. Eine zielgenaue Unterstützung der Betriebsinhaber bei der Nachfolge ist in den nächsten Jahren ein Schwerpunkt des Unternehmensservices, nicht zuletzt umgesetzt durch die Nachfolgemoderatorin Andrea Winkler, die bei diesem Thema erste Ansprechpartnerin für betroffene Betreibe im Kammerbezirk ist.