„Ich hab was Besseres vor“

Die Imagekampagne 2016 des Handwerks animiert Jugendliche zum Nachdenken über ihre Berufswahl

Anna wurde nur durch Zufall auf ihren Beruf aufmerksam – durch ein Praktikum. Aber sie spürte gleich: „Das ist genau das, was mich erfüllt.“ Jetzt macht sie als Modistin Menschen mit Hüten glücklich und kann kreativ sein. Anna ist eine von fünf jungen Menschen, die bei der aktuellen Imagekampagne des Handwerks dar- gestellt sind. Mit neuen Motiven und einem neuen Film ruft das Handwerk auch im Jahr 2016 junge Leute dazu auf, sich mit Fragen rund um ihre Berufswahl auseinander zu setzen. Unter dem Motto „Ich hab was Besseres vor“ zeigt ihnen das Handwerk, dass sie in handwerklichen Berufen viel erreichen können. Um die Diskussion mit und unter jungen Menschen anzustoßen, sind die neuen bundesweiten Motive auch im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe auf Großflächenplakaten und in einer Online- sowie Mobile- Kampagne zu sehen.

Die Berufswahl stellt junge Menschen vor eine große Herausforderung. Viele wissen nicht, wo ihre Stärken und wirklichen Interessen liegen. „Jugendliche stehen in der Berufsfindungsphase oft unter großem Druck. Wir möchten mit ihnen darüber ins Gespräch kommen, was sie sich für ihre berufliche Zukunft wünschen und sie ermutigen, ihren eigenen Interessen zu folgen”, so Kammerpräsident Joachim Wohlfeil. Mit Sprüchen wie „Träume unter Akten begraben? Ich hab was Besseres vor“ werden Vorteile einer handwerklichen Ausbildung hervorgehoben.

Haltungsaktionen 2016

Für das Kampagnenjahr 2016 hat sich die Berliner Agentur „Heimat“, die die bundesweite Kampagne betreut, mit ihren Haltungsaktionen etwas ganz Besonderes ausgedacht. So wurde die „Fashion Week“ in Berlin als Aufhänger für eine ungewöhnliche Aktion genutzt: 150 gleich aussehende Menschen versammelten sich im Juni auf dem Alexanderplatz vor einer Billigmodekette. Mit dabei: bedruckte Papiertüten, Flyer und ein Banner mit der Aufschrift „Alle kopieren Trends. Einer muss sie erfinden“ – das Motto der Haltungsaktion. Mit der Aktion wies das Handwerk aufmerksamkeitsstark auf einen unerfreulichen Trend zu immer mehr Uniformität und Kopien hin und regte Passanten und Öffentlichkeit zum Nachdenken an: Wollen wir wirklich alle gleich aussehen? Gleichzeitig setzte die Aktion ein starkes Zeichen für die individuellen Leistungen und die Qualität des deutschen Handwerks.

Die zweite Haltungsaktion fand im August statt. Unter dem Motto „Zeig Massenware, was Klasse ist“ traten echte Handwerksarbeiten gegen Billigartikel vom Fließband an: Ein Handwerker-Duo testete vor laufender Kamera auf witzige Art und Weise die Qualität unterschiedlicher Gegenstände. Diese Tests waren völlig überzeichnet und auf Spaß ausgelegt, um möglichst auch im Social Web zu funktionieren. Die resultierenden Videos zeigen mit einem Augenzwinkern, dass sich billige Massenware nicht mit Handwerksqualität messen kann. Auch ein neuer Film greift das Motto „Ich hab was Besseres vor“ auf: Ein junger Mann wird darin zu einem „Schreibtisch-Beruf“ gedrängt. Sein Umfeld zerrt so sehr an ihm, dass sein Anzug reißt. Zum Vorschein kommt, was eigentlich in ihm steckt: ein Handwerker. Der Film ist auf Infoscreens an U- und S-Bahnhöfen sowie im Internet zu sehen.

Betriebe können sich beteiligen

Der Tag des Handwerks fand am 17. September statt. Wie jedes Jahr stand dieser Tag unter einem Jahresmotto – 2016 lautete es: „Die Zukunft ist unsere Baustelle“. Auch Betriebe können sich weiterhin tatkräftig an der Kampagne beteiligen. Das Werbemittelportal der Imagekampagne des Deutschen Handwerks unter www.werbemittel.handwerk.de bietet jede Menge Materialien, die im Rahmen der Kampagne eingesetzt werden können – gerade auch, um vielleicht noch mehr Menschen wie Johannes Schroeter- Behrens zu erreichen. Er ist ein weiterer, der in der Kampagne dar- gestellten jungen Handwerker. Schroeter-Behrens hatte schon ein abgeschlossenes Studium in der Tasche. Dann machte er eine Ausbildung zum Stuckateur: „Als Diplom-Prähistoriker hätte ich hauptsächlich am Computer gesessen. Etwas Handwerkliches passt besser zu mir.“ Und Vanessa Sell hat als Sattlerin ihr Hobby zum Beruf gemacht: „An meinem Beruf liebe ich, dass ich kreativ sein kann.“ Ihr Motto: „Kleine Nummer im Konzern? Ich hab was Besseres vor.“