In einem neuen Logistikzentrum werden über 8.500 Produkte bevorratet.

Ohne sie gäbe es keine Pyramiden in Ägypten, keine Büsten aus Stein von römischen Kaisern, keine Säulen im Dom zu Speyer: Steinmetze und Bildhauer zählen zu den ältesten Berufen und viele ihrer Arbeiten zu den bedeutendsten Kulturleistungen des Menschen. Ihr ursprünglicher Werkstoff war Naturwerkstein, heute bearbeiten sie ebenfalls hochtechnische Kunststeine und verwenden neben althergebrachten Hand-Werkzeugen auch CNC- Maschinen. Und für viele von ihnen auf der ganzen Welt dürfte dabei kein Weg an der J. König GmbH aus Karlsruhe vorbeiführen. Der Familienbetrieb in der vierten Generation ist der führende Zulieferer der Steinindustrie. 

„Unsere Fachberater im Außendienst betreuen in ganz Deutschland die natursteinverarbeitenden Handwerks- und Industriebetriebe“, erklärt Geschäftsführerin Franziska Petri. „In ganz Europa arbeiten wir zudem mit festen Handelspartnern zusammen. Und in Kanada, Australien sowie Neuseeland agieren selbstständige Unternehmen aus der Firmengruppe.“ Gemeinsam mit ihrem Bruder Daniel verantwortet Franziska Petri seit 2007 das mittelständische Unternehmen mit mehr als 160 Mitarbeitern im Karlsruher Stammhaus und im Schwesterbetrieb G. Schmieder in Stuttgart.

König beliefert vor allem Handwerker und Firmen, die mit Stein arbeiten: Steinmetze, Restauratoren und Bildhauer, aber auch die natursteinverarbeitende Industrie. Mehr als 15.000 Artikel umfasst das Sortiment. Werkzeuge wie hartmetallbestückte Schrifteisen oder Trennscheiben mit Diamantsegmenten werden in den eigenen Werkstätten hergestellt. REXID und DIAREX sind in der Branche äußerst bekannte Markennamen aus dem Hause König. Neben Diamant-, Stahl- und Hartmetallwerkzeugen umfasst die Produktpalette aber eigentlich alles, was für die Steinbearbeitung benötigt wird: So unter anderem Bildhauer-, Steinmetz- und Fliesenlegerbedarf, Schleifmittel, Druckluft-Werkzeuge, Druckluftanlagen, Sandstrahlanlagen, Transportgeräte sowie auch Software für die Steinbearbeitung bis hin zu Großmaschinen wie Brückensägen und CNC-Bearbeitungszentren.

Der Familienbetrieb blickt auf eine annähernd hundertjährige Tradition zurück. Die Geschichte beginnt 1925, als der Schlossermeister Joseph König in Karlsruhe-Durlach eine kleine Werkstatt eröffnet. Zur Grundausstattung zählen eine Schmiedeesse, ein Amboss, eine Drehbank und ein Kredit über 5.000 Reichsmark. So startet die Werkzeugschmiede J. König ihre Produktion von Steinmetz- und Bildhauerwerkzeugen.

Anfänglich werden die Kunden in Baden und in der Pfalz noch mit dem Fahrrad besucht. Bereits zwei Jahre später zählt der Betrieb schon vier Mitarbeiter und zwei Lehrlinge. Auch die Weltwirtschaftskrise und den Krieg übersteht das Unternehmen, in den 1970er Jahren erfolgt der Einstieg in den amerikanischen Markt. „Wir glauben fest an den Produktionsstandort Deutschland“, betont Franziska Petri. Seit jeher werden die Hartmetallwerkzeuge der Marke REXID und die Diamantwerkzeuge der Marke DIAREX ausschließlich in Karlsruhe produziert. „Auch Forschung und Entwicklung nehmen einen großen Stellenwert ein“, fährt die Geschäftsführerin fort. „Mit unseren Neuentwicklungen setzen wir regelmäßig Trends am Markt.“ Der Erfolg des Unternehmens ist auch an einem neuen, 4.400 Quadratmeter umfassenden Logistik- und Schulungszentrum ablesbar, in dem König über 8.500 Produkte bevorratet, um kürzeste Lieferzeiten zu gewährleisten.

Seit jeher produziert J. König unter anderem die Hartmetallwerkzeuge der Marke REXID ausschließlich in Karlsruhe.

Der Vorgängerbau war längst zu eng geworden, rund fünf Millionen Euro Bausumme wurden investiert. Zudem gilt die alle zwei Jahre veranstaltete Hausmesse als ein regelrechtes Event in der Branche: Mehr als 1.000 Besucher kommen dann aus dem In- und Ausland nach Karlsruhe, um sich von den Fachberatern des Unternehmens über die vielen Möglichkeiten für die heutigen Vertreter eines der ältesten und traditionsreichsten Handwerks überhaupt informieren zu lassen.

www.j-koenig.de

Christoph Ertz