Weltklasse in Karlsruhe

Jährlich zieht das Indoor-Meeting Karlsruhe Sportler und Zuschauer in seinen Bann

von Christoph Ertz

Heinz Fütterer, Karl Wolf oder Heike Drechsler: Vielen werden zumindest die beiden ersten Namen kaum noch etwas sagen, aber sie stehen alle für die große Leichtathletik-Tradition von Karlsruhe. Heinz Fütterer, genannt der „weiße Blitz“, startete für den Karlsruher SC und gewann unter anderem drei Europameistertitel 1954 und 1958 im Sprint. Karl Wolf war ein Karlsruher Bäckermeister und in den 1950er Jahren mehrfach Deutscher Meister im Hammerwerfen. Heike Drechsler, die seit über einem Jahrzehnt in Karlsruhe lebt, ist heute noch allseits bekannt: Zwei olympische Goldmedaillen, zwei Weltmeistertitel sowie zahlreiche weitere Medaillen hat die gebürtige Geraerin im Laufe ihrer Karriere gesammelt.

„Mir müsste schon ein Bein fehlen, um hier nicht anzutreten"
(Stabhochspringer Tim Lobinger)

Auch wenn die Fächerstadt derzeit keine solch hochkarätigen Athleten aufzubieten vermag, die Begeisterung für die olympischen Kernsportarten ist weiter spürbar, vor allem immer Anfang Februar, wenn seit nunmehr 31 Jahren das Indoor-Meeting Karlsruhe Weltklasse-Athleten mit einem begeisterungsfähigen Publikum vereint – bis 2014 in der Europahalle und seit diesem Jahr in der Messe. Das von der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH veranstaltete Meeting ist die einzige Leichtathletik-Veranstaltung der höchsten Kategorie unterm Dach in Deutschland. 

Weltweit tragen nur sieben Meetings das Markenzeichen „IAAF Indoor Permit“ vom Leichtathletik-Weltverband. „Mir müsste schon ein Bein fehlen, um hier nicht anzutreten", hat vor Jahren der Stabhochspringer Tim Lobinger gesagt. Der Umzug in die Messehalle hat die Begeisterung noch gesteigert: „Größer, heller, besser", zieht der Kugelstoßer David Storl den Vergleich zur Europahalle.

Das Indoor-Meeting Karlsruhe begeistert in jedem Jahr ebenso die Zuschauer wie die Athleten. Es ist die einzige Leichtathletik-Veranstaltung der höchsten Kategorie unterm Dach in Deutschland.

31 Jahre Indoor-Meeting mit zahlreichen Weltrekorden



Die tollsten Leistungen wurden schon beim Indoor-Meeting vollbracht: Beispielsweise lief Äthiopiens Wunderläufer Haile Gebrselassie 1998 Weltrekord über 3.000 Meter – und versuchte in den Folgejahren immer wieder, ihn zu brechen. Die Statistik vermerkt daher, dass einige der schnellsten Indoor-Zeiten über diese Distanz in Karlsruhe gelaufen wurden. Als absolutes Highlight gilt auch der Weltrekord von Susanna Kallur: Die Schwedin stürmte 2008 am schnellsten über 60 Meter Hürden und knackte mit 7,68 Sekunden die damals fast 18 Jahre alte Weltbestzeit. Auch Top-Stars wie Larry Myricks, Merlene Ottey, Sergej Bubka, Heike Henkel, Allen Johnson, Linfort Christie und Maria Mutola waren unter den

insgesamt rund 3.500 Athleten, die die Karlsruher Zuschauer erleben konnten. Vielleicht wird ja eines Tages auch wieder ein Athlet oder eine Athletin aus Karlsruhe vom Schlage eines Heinz Fütterer oder einer Heike Drechsler beim Indoor-Meeting dabei sein.

   

Sportförderer Handwerkskammer

Die Handwerkskammer Karlsruhe fördert die Karlsruher Leichtathletik.
So veranstaltet sie seit 2013 ein eigenes Rennen für Handwerkerinnen
und Handwerker bei der „Badischen Meile“ – die „Handwerkermeile“.
Zudem hat sie eine Platin-Partnerschaft im Sponsoring mit der
LG Region Karlsruhe abgeschlossen, einem Zusammenschluss von
13 Vereinen mit der Zielsetzung,die Leichtathletik im Kreis Karlsruhe zu
stärken. Vor allem bildet die Leichtathletik-Gemeinschaft vieleKinder und
Jugendliche aus. „Leidenschaft ist das beste Werkzeug, sagt die Imagekampagne
der Handwerkskammer“, beschreibt die Vorsitzende der LG, Angelika Solibieda,
die Partnerschaft. „Sportler sind leidenschaftlich, leistungsbereit und belastbar –
ein Gewinn für die Berufswelt.“