Handy statt Bargeld

Mobile Payment könnte auch für Handwerker Zahlungsvorgänge vereinfachen, steckt aber noch in den Kinderschuhen

von Christoph Ertz

Laut einer Bitkom-Studie haben 75 Prozent aller Deutschen ihr Smartphone immer dabei. „Der nächste logische Schritt ist, immer mehr Aufgaben wie beispielsweise das Bezahlen bequem mit dem Smartphone zu erledigen“, erklärt Matthias Huber, Leiter des Bereichs smartSecurity beim FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Die Idee hinter Mobile Payment ist simpel: Einfach das Smartphone zücken und damit an der Supermarktkasse zahlen oder die Zugfahrkarte lösen – technisch ist das längst machbar und beispielsweise in den USA schon weit verbreitet.


Die meisten mobilen Bezahlmethoden funktionieren über spezielle Payment-Apps, die auf NFC basieren. Sowohl das Gerät des Kunden also auch das jeweilige Kassensystem muss für die Near Field Communication (NFC) fähig sein. Beide Geräte dürfen sich nur wenige Zentimeter auseinander befinden, um die Daten, die zuvor in der Bezahldienst-App verschlüsselt hinterlegt wurden, über Funk übertragen zu können. Gerade auch für Handwerker könnten solche Zahlungsmethoden eine Vereinfachung darstellen, etwa um sich direkt vor Ort beim Kunden kleinere Beträge bezahlen zu lassen, statt den Rechnungen möglicherweise hinterher laufen zu müssen.

Allerdings: Bislang bevorzugen die allermeisten Deutschen weiterhin EC-Karte und Bargeld. Experte Matthias Huber sieht vor allem noch ungelöste Sicherheitsfragen als Grund: „Schon beim Online-Banking musste man erkennen, dass die Gefahr von Manipulation durch Schadsoftware groß ist und der Anwender nicht auf die Sicherheit seines PC vertrauen kann. Smartphones unterscheiden sich in dieser Hinsicht kaum von herkömmlichen PCs. Sie können noch dazu gestohlen werden.“ Doch an Lösungen wird gearbeitet, auch am FZI: „Mit Industriepartnern forschen wir unter anderem an der Sicherheit mobiler Bezahlverfahren“, betont Huber.