Sagenumwobener Mummelsee

Zu jeder Zeit beliebtes Ausflugsziel / Schöne Nixen und schaurige Nebelschwaden / Im Sommer Tretboot fahren, im Winter schneesicher / Einzigartige Höhenlage

An kalten Winterabenden sind die schönen Nixen aus dem See gestiegen und haben den Bauern im Schwarzwald am langen Abend die Zeit vertrieben. Pünktlich um Mitternacht mussten sie jedoch wieder zurück im Wasser beim strengen Nixenkönig sein. Ein junger Bauer vom Deckerhof verliebte sich, der Sage nach, unsterblich in eine der Nixen und verstellte heimlich die Uhren, um noch ein wenig länger mit der Schönheit zusammen zu sein. Als die Nixen unverschuldet zu spät nach Hause kamen, gab es ein riesiges Donnerwetter. Der See war aufgewühlt, Wellen peitschten und am nächsten Tag schwammen neben den Schaumkronen noch drei Blutlachen am Rande. Seither waren sie nimmer mehr gesehen.
 Der im Tal liegende Hof samt Mühle wird übrigens noch heute im Familiennamen Decker geführt. Die Mühle ist zu besichtigen und wird mit Wasser aus dem im Mummelsee entspringenden Seebächle angetrieben. Zwischen Mummelsee und Deckerhof gibt es kein Gebäude mehr. An die Nixen erinnert noch ein Fresko in der Trinkhalle der Kurstadt Baden-Baden, das die Wassernymphen mit ihrem Vater zeigt.

17 Meter tief, 1.000 Meter hoch: im Winter meist schneebedeckt

Geheimnisvoll glitzert die dunkle Wasseroberfläche noch immer. Der sagenumwobene Mummelsee funkelt bei Tag und bei Nacht. Er zählt zu den meistbesuchten Seen in Baden-Württemberg und liegt malerisch direkt am Rande des Nationalparks im Schwarzwald umgeben von hohen Tannen. Seit über 20 Jahren lenkt Reinhard Schmälzle als Oberbürgermeister der Gemeinde Seebach die Geschicke des beliebten Ausflugszieles. „Ich bin hier geboren und aufgewachsen, für mich war der Mummelsee schon als Kind ein ganz besonderer Ort. Obwohl rund eine Million Menschen jedes Jahr den See besuchen, findet man hier immer noch Ruhe und Entspannung, zum Beispiel am frühen Morgen oder spät abends. Ich gehe nach wie vor regelmäßig am See spazieren und liebe das Ambiente“, sagt Schmälzle. Während seiner Amtszeit ist viel passiert: „Die Gemeinde hat investiert, wir haben mittlerweile einen barrierefreien Zugang und einen neuen Rundweg sowie eine schöne Sonnenterrasse. Der Busbahnhof konnte verlegt werden und nach der Brandkatastrophe vor sechs Jahren strahlt das Berghotel in neuem Glanze. Es war wichtig, dass wir hier wieder einen Baukörper bekommen“, weiß Schmälzle.

Einer der meistbesuchten Seen Baden-Württembergs, malerisch direkt am Rande des Nationalparks im Schwarzwald gelegen, ist nicht nur wegen seiner Schönheit, sondern auch wegen seines nur 350 Kilometer von Belgien entfernten Casinos beliebt. Und kein Wunder, dass alle Belgier an den legendären Mummelsee fahren, um in dem in diesem Jahr eröffneten beste online casino Belgie ein paar Spiele zu spielen.

Viele Sagen ranken um den See, die meisten sind hunderte von Jahren alt und mündlich überliefert. Am Ufer des Mummelsees, so heißt es in einer der Legenden, solle eine blaue Blume wachsen. Vielleicht hat sich sogar Joanne Rowling für ihren Harry Potter hier inspirieren lassen? Denn wer diese Blume in der linken Hand hält, könne sich unsichtbar machen. 
Früher gab es zahlreiche Seerosen, auch Mummeln genannt, denen dieses wunderschöne Fleckchen Natur seinen Namen verdankt. Der Karsee hat mit 800 Metern keinen so großen Umfang, geht dafür aber 17 Meter in die Tiefe. Ganz Mutige sind auch schon durch geschwommen, allerdings klettert die Wassertemperatur selten über zwölf Grad. Baden ist auf eigene Gefahr im See erlaubt. Die meisten bevorzugen jedoch das Tretboot für eine Überquerung. Und wer weiß, ob der Nixenkönig nicht noch immer zürnt und die Schwimmer an den Beinen in die Unterwelt zerrt?
Die österreichische Kaiserin Sissi ritt im 19. Jahrhundert mit dem Pferd mehrmals von Baden-Baden bis zum Mummelsee, um die besondere Stimmung dieser unberührten Natur zu genießen. Ein schmaler Wurzelpfad umrundet das noch heute sehr verwunschen anmutende Gewässer. Auf 1.000 Meter Höhe liegt der Mummelsee, unweit der bekannten Schwarzwaldhochstraße und doch ein wenig abseits und versteckt. Ein einziges Haus wurde 1893 dort errichtet: Das Berghotel hat eine wechselvolle Geschichte. Es wurde beim Brand 2008 fast vollständig zerstört, bietet heute jedoch viel Komfort und verwöhnt Wanderer mit leckeren, regionalen Köst- lichkeiten wie der Schwarzwälder Kirschtorte.
Schon die Römer kannten den Mummelsee und nannten ihn „Lacus Mirabilis“ (See der Wunder). Angeblich duldet der See keine Fische, wenn man welche hineinbringe, so werfe er diese wieder hinaus, heißt es, wie das Meer die Leichen. Die Förster haben dafür allerdings eine einfache Erklärung: Das Wasser hat einen zu niedrigen ph-Wert und ist sauer torfig, da es vom Hochmoor unterhalb der Hornisgrinde stammt. Der Mummelsee ist einer von vielen Karseen des Schwarzwaldes. Gletscher haben die Mulde in der letzten Eiszeit geformt. Den Lyriker Eduard Mörike hat das geheimnisvolle Gewässer zu einem langen Gedicht inspiriert. Später wurde der See mehrfach zur Kulisse für Fernsehfilme, darunter einige Tatort-Folgen.

Zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Ausflugsziel

Und auch Grimmelshausen hat im 17. Jahrhundert über den Mummelsee geschrieben und seinen Simplicissimus dort einige Abenteuer bestehen lassen. Er soll Steine in den Mummelsee geworfen und damit ein Gewitter herauf beschworen haben. Darauf bezieht sich der 1960 in Mannheim geborene Bildhauer Albert Huber mit seinen hängenden Steinen. Seit 2003 gibt es neben Natur auch noch Kunst rund um den See zu entdecken. Knapp 20 Skulpturen aus Stahl, Holz, Zink, Stein oder auch Plexiglas von zeitgenössischen Künstlern stehen oder liegen teils an den Wegen, teils auch versteckt im Wald. Albert Huber hat einen großen Stein in einer Art Stahlkäfig an einen Baum am Ufer übers Wasser gehängt.

Der Mummelsee ist nicht nur bei Wanderern, sondern auch bei Kunstliebhabern beliebt und bei Familien sowieso, denn Kinder lassen sich von den geheimnisvollen Geschichten und der sagenhaften Natur begeistern. Auch Biker kommen gerne hierher und finden tolle Strecken, anspruchsvolle Steigungen, rasante Abfahrten und schöne Aussichten. Wer den See bei Dunkelheit erleben möchte, wenn dieser silbern schwarz glitzert, der kann im Berghotel komfortabel nächtigen und die Arrangements oder Wellness-Angebote genießen. Karl-Heinz Müller, Geschäftsführer des Berghotels Mummelsee, ist von der Lage begeistert: „Mit gefällt einfach alles hier, die mystisch angehauchte Umgebung und die Höhe, das ist schon einzigartig. Der See hat zu jeder Jahreszeit seinen Reiz. Im Winter haben wir immer Schnee und um die Ecke gibt es tolle Pisten“, schwärmt Müller, der jedoch mit seiner Familie nicht im Berghotel lebt. „Das wäre dann doch ein wenig einsam.“

Die Seeoberfläche friert in kalten Wintern zu. Vom Schlittschuhlaufen wird allerdings abgeraten, denn unter der Schneeschicht ist nicht zu erkennen, ob die Eisschicht wirklich trägt. Doch auch zur kalten Jahreszeit, wenn der See mittags kobaltblau schimmert, die Nebel aufziehen und die Tannen mit Raureif gezuckert sind, hat dieses Fleckchen Natur einen unwiderstehlichen Reiz, und wärmende Sonnenstrahlen.

Quelle: YouTube

Weitere Informationen: www.mummelsee.de

Fotos: Peter Sandbiller, Tourist Information Seebach​​