Die Liebe und das Wissen um den Werkstoff Holz haben sich von Generation zu Generation erhalten. Ute Fleigs Sohn Matthias absolvierte nach dem Abitur eine Lehre als Zimmermann. „Er hat schon mit 14 Jahren hier im Betrieb gejobbt“, erzählt sie. Inzwischen ist Matthias Fleig 30 Jahre alt, hat Betriebswirtschaft studiert und kümmert sich seit 2008 als Geschäftsführer und Gesellschafter um den gesamten Ablauf der Firma mit ihren 45 Mitarbeitern.
Mit rund 20 Mitarbeitern ist die Zimmerei die größte Abteilung. Auf einem Gelände von rund 1.000 Quadratmetern gibt es überdachte Lagerflächen, Hallen und Büros. Nachhaltigkeit wird nicht nur propagiert, sondern direkt angewendet: Auf den Dächern prangt die Photovoltaikanlage, was bei der Produktion an Holz abfällt, wird in der eigenen Hackschnitzelheizung verwendet. Dachstühle, Dämmung, Fenstereinbau oder Renovierungen, wie beispielsweise im Kloster Maulbronn gehören zum Tagesgeschäft, dessen Planung nicht immer einfach ist. „Wir müssen sorgsam überlegen, welche Aufträge, wann erledigt werden können. Manche Arbeiten sind wetterabhängig. Im vergangen Winter, der sehr mild war, hätten wir mehr Aufträge annehmen können, aber das weiß man vorher nicht. Manchmal verschieben sich die Baustellen durch Fremdverschulden und wir müssen unsere Produktionspläne komplett umstellen“, beschreibt Fleig die Herausforderungen. Die Schreinerei hat deutschlandweit Aufträge für Museen, das reicht vom Stellen der Trennwände bis hin zu den Vitrinen von Sonderausstellungen. „Wir bieten individuelle Lösungen an“, sagt die Geschäftsführerin. Manche Aufgaben sind recht knifflig, so zum Beispiel die Ausstattung für „Salzwelten“, eine Ausstellung im Salzbergwerk Bad Friedrichshall. Dafür mussten die Kuben 180 Meter tief durch einen schmalen Schacht bugsiert werden, auch für erfahrene Mitarbeiter ein Nervenkitzel.
Am Markt mit all den Vorschriften und Normen als mittelständischer Betrieb zu bestehen, ist ihr Ziel. „Dafür zu sorgen, dass rechtzeitig genügend Arbeit da ist, auch wenn sich die Baustellen verschieben, und mit den Entwicklungen mithalten zu können, ist nicht immer leicht. Wir haben umgestellt auf CNC-Maschinen, und wir müssen aktuell bleiben, das handwerkliche und technische Knowhow verbessern. Der Computer wird immer wichtiger“, erklärt Ute Fleig. Sie hat selbst im Baugewerbe gearbeitet, dann eine kaufmännische Ausbildung absolviert und sich im betriebswirtschaftlichen Bereich weitergebildet. Seit ihr Mann als Gesellschafter ausgestiegen ist, hat sie vorübergehend die Geschäftsführung übernommen, um Sohn Matthias zur Seite zu stehen. „Der Kontakt mit den Mitarbeitern, die alle hoch motiviert sind, macht mir viel Freude. Bei uns geht es sehr persönlich zu“, erzählt Fleig. Acht Auszubildende sind derzeit in der Firma in den Bereichen Schreinerei und Zimmerei. „Unsere Leute fiebern mit und leiden mit und sind stolz über die geleisteten Projekte.“