Weiterbildung und Studium

Nach der Lehre muss für das Handwerk noch lange nicht Schluss sein mit der Bildung

Ausbildung oder Studium? Vor dieser Frage stehen viele Abiturienten. Mit einer Ausbildung praxisnahes Handwerk erlangen oder mit einem Studium komplexe Probleme mit akademischem Wissen lösen. Beides ist zum Studienstart im Herbst 2014 im Kfz-Gewerbe für Abiturienten möglich. Ein innovatives Konzept, das die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker, die Prüfung zum Kfz-Meister und ein Bachelor of Arts (B.A.) Studium in ein integriertes Modell vereint, ermöglicht dies. Abiturienten können über fünf Jahr hinweg Berufspraxis in einem Betrieb sammeln und parallel dazu zuerst an einer Aus- und dann an einer Weiterbildung bis hin zum Studienabschluss teilnehmen. Während der – in der Regel – verkürzten Ausbildung erhält der Student die übliche Ausbildungsvergütung, danach übernehmen die Betriebe eine Praktikantenvergütung sowie die anfallenden Studiengebühren. Das „Bachelor PLUS“-Studium für das Kfz-Gewerbe wurde von der Carl-Benz-Schule Gaggenau, der Bildungsakademie der Handwerkskammer Karlsruhe und der Steinbeis Business Academy gemeinsam entwickelt. Dabei können die Teilnehmer in der Region studieren und erweitern kontinuierlich ihre beruflichen Fähigkeiten. Die Verzahnung von dualer Ausbildung und berufsintegriertem Studium zum Bachelor of Arts (B.A.) bietet einen optimalen Einstieg mit vielfältigen Karrieremöglichkeiten.

Geld für Meister und Co.

Wer sich über eine Weiterbildung Gedanken macht, sollte diese gut planen. Das Handwerk bietet neben den fachlichen Weiterbildungsqualifizierungen beispielsweise als Meister auch zahlreiche kaufmännische Weiterbildungsmodule bis hin zum Betriebswirt. Dabei hilft es zu wissen, dass der Staat Weiterbildungswilligen unter bestimmten Voraussetzungen unter die Arme greift, um finanzielle Engpässe zu überbrücken. Mit dem „so genannten“ Meister-BAföG, gibt es je nach individueller Situation zinslose Kredite nicht nur für Meisterkurse, sondern auch für Fort- oder Weiterbildungskurse mit mindestens 400 Unterrichtsstunden. Für einen alleinstehenden Meisterschüler in Vollzeit ohne Kind bedeutet dies, dass er derzeit 697 Euro an Unterstützung zum Lebensunterhalt bekommt. Davon sind 238 Euro Zuschuss und 459 Euro Darlehen. Für Verheiratete steigt der Betrag und mit einem Kind gibt es einen weiteren Zuschuss. Zuständig für das Meister-BAföG sind die Landratsämter – dort finden sich alle Informationen zur formalen Abwicklung sowie Beantragung und die individuelle Darlehenshöhe.

Info: www.meister-bafoeg.info

Studium ohne Abitur – für Handwerker geht das

Aber auch die Hochschule steht dem Handwerker offen. Um nach der Lehre ein Studium draufsetzen zu können, muss nicht zuerst ein Abi gemacht werden. Mit dem Gesellenbrief und ein paar Jahren Berufserfahrung gibt es die „Fachgebundene Hochschulreife“ und damit kann man sich an Unis und Fachhochschulen in ganz Deutschland zur Eignungsprüfung für ein Studienfach anmelden, das dem erlernten Handwerk ähnlich ist. Noch schneller geht es mit dem Meistertitel im Handwerk, denn der gilt – wie das Abitur – als „Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung“. Die Handwerkskammer unterstützt Handwerksmeister/-innen, die ein akkreditiertes Studium zum Beispiel an der Hochschule Karlsruhe aufnehmen und sich darauf vorbereiten wollen. Angeboten werden als sogenannte Brückenkurse die Schwerpunkte Mathematik (180 Unterrichtseinheiten) sowie Technische Physik und Englisch (120 Unterrichtseinheiten) Die Inhalte orientieren sich am Lehrplan Berufskolleg und bereiten optimal auf einen erfolgreichen Studienstart vor.
Quelle: YouTube

Studium zum Unternehmer

Der Studiengang „Unternehmertum“ an der Dualen Hochschule (DHBW) bereitet die Teilnehmer auf jede Art von selbstständiger, wirt- schaftlich eigenverantwortlicher Tätigkeit vor. Darunter fallen die Grün- dung eines völlig neuen Geschäfts oder die Übernahme und Nach- folge in einem bereits existierenden Unternehmen. Der Studiengang ist speziell für Unternehmer aus kleinen und mittleren Betrieben kon- zipiert und legt neben den fachlichen Inhalten großen Wert auf die ganzheitliche Entwicklung der Unternehmerpersönlichkeit.

Info: www.studiengang-unternehmertum.de

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