Das Gespräch führte Ariane Lindemann

Wie hat sich aus Ihrer Sicht die TechnologieRegion Karlsruhe entwickelt? Lohnt sich die Mitgliedschaft?
Klaus Demal: Die TechnologieRegion Karlsruhe ist ein Erfolgsmodell. Der Wettbewerb der Regionen nimmt kontinuierlich zu. Vor diesem Hintergrund war es richtig, bereits frühzeitig die regionalen Ressourcen zu bündeln und sich gemeinsam den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Dass sich eine Region, auch wenn sie wie die TRK technologisch, wirtschaftlich und kulturell zur europäischen Spitzenklasse zählt, kontinuierlich weiterentwickeln muss, ist selbstredend. Aus diesem Grund ist der Schritt der institutionellen Weiterentwicklung der TechnologieRegion von einem freiwilligen Verbund hin zu einer Professionalisierung der richtige. Die Große Kreisstadt Stutensee profitiert nachweislich von der Mitgliedschaft und der Dynamik
in der TRK. Dies lässt sich vor allem auch daran festmachen, dass Stutensee gerade für junge Familien ein beliebter Wohnort ist und der Wirtschaftsstandort kontinuierlich wächst.

Wie stark profitieren Sie von der Nähe zur Großstadt Karlsruhe?
Demal: Die unmittelbare Nähe zum Oberzentrum Karlsruhe mit einer Vielzahl an kulturellen Angeboten und Freizeitmöglichkeiten ist ein Standortfaktor. In nur wenigen Minuten können die Menschen mit der Stadtbahn der der DB die Innenstadt Karlsruhe erreichen. In den letzten Jahren sehen wir verstärkt den Trend, dass immer mehr Menschen die Vorzüge Stutensees als Wohnort im Grünen schätzen. Gleiches gilt auch für den Wirtschaftsstandort. Bedingt durch die Knappheit an Gewerbeflächen in Karlsruhe hat sich Stutensee als attraktive Alternative positioniert. Zahlreiche namhafte Unternehmen konnten durch unsere aktive Wirtschaftsförderung angesiedelt werden.

In welche Richtung möchten Sie Stutensee wirtschaftlich weiter stabilisieren?
Demal: Stutensee profiliert sich zunehmend selbstbewusst als wichtiger und prosperierender Wirtschaftsstandort in der TechnologieRegion Karlsruhe, was die steigenden Zahlen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen und Einpendler belegen. Die optimalen Standortbedingungen mit guter infrastruktureller Anbindung und Nähe zu Forschungseinrichtungen wie zum Bei spiel dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), wie auch die weichen Standortfaktoren (Familienfreundlichkeit, Bildung und Betreuung) sind Argumente für den Standort. Nicht umsonst sind wir in Stutensee stolz auf eine ausgewogene Mischung unter anderem aus kleinen und mittleren Unternehmen, Startups, Ausgründungen aus dem KIT, traditionsverbundenen Handwerksbetrieben über Nischen- und Weltmarktführern bis hin zu Global Playern, die den Wirtschaftsstandort kennzeichnen. Seit geraumer Zeit profiliert sich die Stadt zudem als Hightech-Standort – mit Erfolg. Diesen Weg einer aktiven Wirtschaftsförderung und einem Standort mit Zukunft, der bereits ansässigen und interessierten Unternehmen Entwicklungsperspektiven gibt, wollen wir weiter fortführen.

Wie steht es mit der demografischen Entwicklung? Wird die Stadt bevölkerungsmäßig weiter wachsen?
Demal: Der demografische Wandel wird auch in Stutensee stärker spürbar. Stutensee ist eine attraktive Stadt – für alle Generationen. Erfreulicherweise ist in den letzten Jahren festzustellen, dass Stutensee mit umfassenden Bildungs- und Betreuungsangeboten von der Kleinkindbetreuung bis hin zum Teenager sowie der optimalen Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr mit DB und Stadtbahn insbesondere für junge Familien ein bevorzugter, naturnaher Wohnort ist. Das Statistische Landesamt prognostiziert nach der neuesten Bevölkerungs-Vorausberechnung ein weiteres Wachstum für unsere familienfreundliche Stadt.

Stutensee entstand vor 40 Jahren durch die freiwillige Vereinigung von vier einstmals selbständigen Gemeinden. Sind die Stadtteile inzwischen gut zusammengewachsen?
Demal: Schon früh hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Stutensee, dessen geografischer Mittelpunkt und Namensgeber das Schloss Stutensee ist, zusammen stärker als die Summe der Stadtteile ist. Dieses Miteinander hat ein enormes Entwicklungspotenzial für die Stadt mit sich gebracht und den Prozess des Zusammenwachsens verstärkt.