„Du kannst es schaffen!“

"Wirtschaft macht Schule" | Erfolgreiche Bildungsoffensive der IHK Karlsruhe

Von Ute Bauermeister

Mehr und mehr Lehrstellen bleiben unbesetzt und die Unternehmen haben längst gemerkt, dass sie sich um ihre künftigen Auszubildenden stärker bemühen müssen. 2008 hat die Industrie und Handelskammer Karlsruhe (IHK) daher die Initiative „Wirtschaft macht Schule“ ins Leben gerufen, um Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Betrieben zu vermitteln. Oft wissen die Jugendlichen nicht genau, was sie nach dem Schulabschluss machen wollen und auch nicht, was sie in den Firmen genau erwartet. Mit einem „Tag der Berufsorientierung“ und mit Ausbildungsbotschaftern kommen die Unternehmen in die Schulen und beantworten die Fragen der Schüler. Mitarbeiter stellen Berufe vor, informieren, bringen Material oder Werkbänke mit und lassen die Schüler selbst viele Dinge ausprobieren.

„Wir sind etwas wert und wir können was erreichen“

Firmen schicken Mitarbeiter in Schulen, die Ausbildungsberufe vorstellen.

„Inzwischen bestehen 810 Kooperationen. Jede Schule aus unserem IHK-Bezirk hat Partner. In der Regel haben die Schulen im Durchschnitt sechs Unternehmen, die mit ihnen zusammenarbeiten“, freut sich Annemarie Herzog, die das Projekt seitens der IHK betreut. Je früher die Unternehmen in Kontakt mit den Schülern treten, desto weniger Hemmungen haben diese später, sich zu bewerben. Auszubildende legen Wert auf eine gute Atmosphäre, angemessene Bezahlung und Karrierechancen. Gerade mit den dualen Ausbildungen und den anschließenden Weiterbildungen haben Schüler viele Möglichkeiten für eine gute Berufslaufbahn. Von der IHK geschulte Auszubildende gehen in die Schulen und berichten auf Augenhöhe von ihren Erfahrungen. Die Schüler sind 

eingeladen, in den Betrieben Praktika zu absolvieren oder am Tag der Berufsorientierung in einem Parcours unterschiedliche Berufsfelder zu entdecken und zu erkunden. Es werden praktische Tipps zu Bewerbungen und zu Knigge-Fragen gegeben. „Unser Ziel ist es, den Schülern die „Du kannst es schaffen!“ Möglichkeiten einer dualen Ausbildung aufzuzeigen und ihnen deutlich zu machen, dass sie auch gute Berufsmöglichkeiten haben, ohne zu studieren“, erläutert Herzog. Die Partnerschaften beschränken sich nicht nur auf die Berufsorientierungen. Manche Firmen gestalten auch gemeinsam mit den Schülern die Pausenhöfe neu oder kooperieren mit den Cateringfirmen für das Schulessen. Ein Betrieb hat eine solarbetriebene Kugelbahn gemeinsam mit Schülern gebaut, die Ideen sind vielfältig.

"Comedy macht Schule"
Seit einem Jahr ist auch der TV-Comedian Osman Citir mit seinem Programm in den Schulen. „Ich hatte es selbst nicht so leicht während meiner Schulzeit und ich möchte den jungen Menschen Mut machen, damit sie verstehen, wie wichtig der Schulabschluss und eine gute Ausbildung sind“, erläutert der 30-Jährige. Er hat einen guten und schnellen Draht, vor allem auch zu den Schülern mit Migrationshintergrund. Seine lockere Art gefällt ihnen und sie hören ihm selbst bei ernsten Themen zu. Citir ist in Birkenau bei Mannheim als Sohn einer türkischen Gastarbeiterfamilie geboren. Mit seinem humorvollen und doch lehrreichen Programm „Comedy macht Schule“ nähert sich Osman Citir sehr erfolgreich, wie die Rückmeldungen der Schüler bestätigen, dem Thema Berufsorientierung.

Plattform für „YouTube-Stars“
Das Projekt entwickelt sich permanent und geht immer wieder neue Wege. Erst kürzlich hat Baden TV mit „Job in Baden“ Jugendlichen eine Plattform geboten, um „YouTube-Stars“ zu werden. Die Abstimmung ergab zwei Stars: Nicole und Salmen. Beide werden nun ein Jahr lang in Ausbildungsbetriebe gehen und dort die Ausbildungsberufe vorstellen. Etwa alle zwei Wochen wird dann auf YouTube dieser Film gezeigt und soll auf diesem Kanal den Schülern die Möglichkeit bieten, sich im Berufsdschungel zu orientieren und die Ausbildungsberufe besser kennen zu lernen. „Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen, die Kooperationen werden gut angenommen und vor allem machen immer mehr Schüler von den Angeboten Gebrauch“, freut sich Annemarie Herzog.

www.karlsruhe.ihk.de

Quelle: YouTube