Science Days im Europa-Park

20.000 Schüler besuchen jedes Jahr die Science Days im Europa-Park

Da wird gehämmert, experimentiert und getüftelt. Anfassen, ausprobieren und selber machen ist bei den Science Days im Europa-Park ausdrücklich erwünscht. Während drei Tagen verwandelt sich der Europa-Park Dome in einen riesigen Campus. Kein Kind steht untätig oder gelangweilt herum. Alle machen gebannt mit. Hier gilt es, ein Quiz über Beton zu lösen, dort wird fleißig geklopft, um Fossilien zu finden. Der 13-jährige Paul konstruiert seine eigene Achterbahn aus Minischläuchen, Alustäben und Klemmen. „Die Übergänge sind ziemlich schwer, ich versuche noch einen Looping einzubauen“, berichtet der Schüler. An jedem der rund 100 Stände lässt sich Erstaunliches über Chemie, Physik oder Mathematik erfahren. Wer hätte gedacht, dass Naturwissenschaften so spannend und vor allem auch so verständlich sein können? Wer nicht gleich klar kommt mit der Frage, wie Strom aus Rote Beete und Zahnpasta hergestellt werden kann, dem erklären die Helfer jeden einzelnen Schritt zum Bau einer Solarzelle aus diesen einfachen Zutaten. Mutige Schüler sezieren ein echtes Schweineherz, während nebenan andere Kinder Reis durch nichts weiter als Trommelschläge tanzen lassen.

Kleine Forscher, große Wirkung: Wissenschaft macht Spaß.

Jedes Jahr gibt es ein neues Motto, je nachdem liegt dann der Schwerpunkt bei Gesundheit, Technik, Chemie, Physik oder Mathematik. Das vielfältige Angebot wechselt, so dass auch Wiederholungstäter gerne gesehen sind. Etwa 20.000 Schüler besuchen jährlich die Science Days und merken: Lernen macht Spaß, Naturwissenschaften sind weit mehr als schnöde Formeln oder schwierige Gleichungen. Bei den Science Days werden junge Menschen für Wissenschaft und Technik begeistert. „Der Europa-Park ist dabei nicht nur der Veranstaltungsort, sondern auch der größte Förderer dieses Projektes, das 2001 ins Leben gerufen wurde“, erklärt Jürgen Mack, Geschäftsführer des Europa-Park. Mit dem Job-Café wurde das Angebot noch erweitert, um einen Anstoß zur Berufsorientierung zu geben. 2500 Firmen, Schulen, Universitäten und Institute aus dem In- und Ausland wirken mit. Auch die EnBW fördert dieses Projekt maßgeblich.

Der Europa-Park veranstaltet die erfolgreichen Science Days gemeinsam mit dem Förderverein Science und Technologie, dessen Vorsitzender Joachim Lerch ist überzeugt: „Das höchste Gut sind nicht die Aktiengesellschaften, sondern die Kinder. Investitionen in Bildung bringen die meisten Zinsen.“ Inzwischen strahlen die Science Days bis China und Abu Dhabi, dort wird das innovative Projekt auf Messen vorgestellt. Daraus entstanden Kooperationen, so werden künftig Vertreter der BSEPA (Beijing Scie-Tech Education Promotional Association) an den Science Days aktiv mitwirken.

Kinder sind von Natur aus neugierig, etwa 5.000 Wissensdurstige im Alter von vier bis acht Jahren dürfen daher nach demselben Konzept einmal jährlich im Europa-Park bei den „Science Days für Kinder“ nach Herzenslust experimentieren, forschen und Fragen stellen.
Schüler ab neun Jahren und Jugendliche nehmen das Angebot im Oktober im Europa-Park dankbar an. „Wir können hier alles ausprobieren, ich finde das total cool“, kommentiert Benedikt, Achtklässler aus Waldkirch. Auch sein Kumpel meint, man müsse zwar ein bisschen nachdenken, aber dafür sei das Ergebnis richtig erstaunlich. Wer will, darf seine Solarzelle, den Handabdruck im Zement oder die selbst gedruckte Visitenkarte mit nach Hause nehmen.

Ute Bauermeister

Quelle: YouTube