Ki-Ra Kim

(17. Mai 2020 bis 28. Februar 2021)

Zwischen Himmel und Mensch

Arbeiten der südkoreanischen Künstlerin Ki-Ra Kim in der Galerie B in Sinzheim/Baden-Baden/"Leichtigkeit - Schwerfälligkeit"

Erstmals in Europa werden die Arbeiten der südkoreanischen Künstlerin Ki-Ra Kim in Sinzheim/Baden-Baden in der Galerie B, Kunst der Gegenwart (17. Mai 2020 bis 28. Februar 2021) in einer großen Einzelausstellung präsentiert. Im Mittelpunkt der Ausstellung  stehen Skulpturen aus Glas und Metall. Häuser und Federn spielen eine große Rolle. Ihre „Glashäuser" betrachtet Ki-Ra Kim als Schwelle und Verbindung zwischen Leben und Tod, als Kontakt zwischen dem Selbst und den anderen.

Ki-Ra Kim arbeitet mit der Technik des Glasgusses und versucht mit den Eigenschaften von Glas-Transluzenz, Transparenz und Opazität-Metaphern aufzuzeigen. „Sie entscheidet, welche Aspekte der Metaphern sie dem Betrachter aufdecken und welche sie verbergen möchte“ schreibt Min Jeong Song, Professorin am Fachbereich Kulturelle und Kreative Künste an der Universität Hongkong über die koreanische Künstlerin.
Min Jeong Song weiter: „In späteren Arbeiten bildet die Feder eine weitere wichtige Metapher: Sie ist Botin zwischen Himmel und Mensch. Ki-Ra Kim bezieht sich dabei auf ihre koreanische Kultur, in der der Rotkronenkranich Symbol der Heiligkeit und höchster Tugend ist. Die schwarz-weißen Federn stehen für die vollkommene Harmonie des Yin und Yang.“

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Ki-Ra Kim: „Zur Vorbereitung meiner Einzelausstellungen sah ich bislang mehr in die Vergangenheit. Doch dieses Mal erlaubte ich mir, in die Zukunft zu blicken. Jetzt kann ich sehen, dass Licht nur in Verbindung mit Dunkelheit sein kann.
So möchte ich diese Ausstellung „Leichtigkeit – Schwerfälligkeit“ betiteln. Durch meine Häuser und Federn aus Glas kann ich dies ausdrücken. Die Podeste der Häuser sind wie alte Ablagerungen. Das Haus selbst bietet Einsichten und Verschlossenheit. Die Herstellung von mehreren hundert Federn aus Glas war für mich selbst eine Befreiung von Zwängen und der Zugang zu einer verschlossenen und unsichtbaren Welt.“

Galeristin Barbara Koppelstätter: „Ki-Ra lernte ich in München kennen, bei einer Gruppenausstellung in der Alexander Tutsek-Stiftung. Ihre Sichtweise auf die Gegensätzlichkeit hat mich berührt. Sie sieht in die Tiefe: Moment und Ewigkeit, Hartnäckigkeit und Zerbrechlichkeit, Fülle und Leere, Licht und Dunkelheit. Ki-Ra sieht mit dem Herzen.“

Ki-Ra Kim ist eine bekannte Künstlerin in Südkorea und gilt als eine Pionierin der Studioglasbewegung in Asien. Sie ist 1959 geboren und kehrte nach dem Studium und Auslandsaufenthalten - vorwiegend in den USA - 1989 nach Südkorea zurück, wo sie heute lebt und arbeitet.