Vielbestaunte Skulptur "Ammolite"

im Europa-Park in Rust bei Freiburg

QDie Künstlerin Toots Zynsky zusammen mit Europa-Park Geschäftsführer Thomas Mack.

Die Künstlerin Mary Ann Toots Zynsky (Jahrgang 1951) erinnert sich noch sehr gerne an das Jahr 2012: „Ich hatte schon ganz früh nach der Eröffnung des „Ammolite“ bei Peter Hagen gegessen. Und seine Küche war schon ganz große Klasse, obwohl er damals weder einen noch zwei Michelin-Sterne hatte. Hagen ist ein Riesen Talent. Ich liebe das köstliche Menü, das ich bei ihm im „Ammolite“ hatte. Er wusste bis zum meinem Eintreffen nicht, dass ich vegetarisch esse und dann zauberte er das beste vegetarische Menü, das ich jemals gegessen habe. Gerne hätte ich ihn abgeworben und ihn überredet, ein Restaurant in meiner Nähe zu eröffnen. Ich wäre jeden Tag dort! Gleichzeitg bewundere ich das Konzept und die Umsetzung des gesamten Parks.

Die verschiedenen Themenbereiche und Kulturen, die architektonische Unterschiede und Besonderheiten der Küchen und auch das Ambiente der verschiedenen Länder Europas und der Welt präsentieren. Ich bin in Boston geboren und fühlte mich im Europa-Park gleich zu Hause. Ich denke, die Wertschätzung für andere Kulturen ist wichtig für die Verständigung der Menschen auf der ganzen Welt. Das wird im Europa-Park gelebt.“

Für das Museum of Modern Art in New York war der Ankauf einer der Arbeiten von Toots Zynsky schon vor Jahren ein Highlight, Hillary Clinton erstand gleich drei Schalenobjekte und Elton John liebt die Traumwelten der farbenprächtigen Kunstwerke der  Künstlerin aus Boston über alles. Der Erfolg von Toots Zynskys Schalenobjekten ist kaum zu bremsen. Ob  Paris, London, Venedig oder New York die Glasfaden-Objekte von Toots, wie sie von ihren Freunden kurz genannt wird, sind stark gefragt. Auch im Zweisterne-Restaurant Ammolite im Europa-Park befindet sich eines dieser spektakulären Kunstobjekte . Das Geheimnis des Erfolgs aus Form und Farbkombination: Aus feinen selbstgezogenen Glasfäden schafft die Amerikanerin faszinierende Schalenobjekte. Zehn Kilometer und mehr werden in einem einzigen Werk verarbeitet. Die Fäden werden in leuchtenden Farbkombinationen zusammengelegt, in der Fusingtechnik zusammengeschmolzen und schließlich abgesenkt.

Objekte von Toots Zynsky befinden sich weltweit in den Sammlungen großer Museen in den USA, Japan, Australien, Frankreich oder der Schweiz. Auch in Deutschland besitzen etwa die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin, das Kunstmuseum Düsseldorf oder das Württembergische Landesmuseum in Stuttgart herausragende Werke von Toots Zynsky. Der internationale Glasexperte Dan Klein aus London fühlt sich beim Anblick der Objekte von Toots an das Gefieder exotischer Vögel erinnert und spricht begeistert von der Intensität der Farbe und dem Rhythmus der Form bei den Objekten Toots Zynskys: „Man empfindet Bewegung, wo keine ist und man hört Musik, wo Stille herrscht. Das sind die Magie und Wirklichkeit der Toots Zynsky.“

Seit ihrem ersten Besuch im Europa-Park hat Toots Zynsky an der Idee einer vollkommen neuen einzigartigen Arbeit für das Fine-Dining Restaurant gearbeitet. Herausgekommen ist ein einzigartiges spektakuläres Objekt aus drei Teilen, die leicht und fliesend ineinander übergehen und eine große Faszination auf die Besucher und Gäste ausstrahlen. Der Titel: „Ammolite“. Was hat sie darin verarbeitet? Die Architektur und Farbgebung des Ammolite  sind ebenso aufgenommen wie Farbe, Form oder Musik. Beim Betrachten der Skulptur entdecken die Gäste Zartheit, Bewegung, Glanz, Tiefe, Transparenz … Emotion in jeder Form. Die einzelnen Elemente des Kunstwerkes wurden aus hauchdünnen Glasfäden zusammengeschmolzen. Mehr als 225 Kilometer Glasfäden sind verarbeitet.

Mary Ann Toots Zynsky

Toots Zynsky (Jahrgang 1951) lebt heute in Boston. Sie studierte an der Rhode Island School of Design (RISD) in USA, als eine der ersten Schülerinnen des gefeierten Künstlers Dale Chihuly. 1971 wurde sie Mitglied einer Gruppe von Freunden Chihulys und RISD Studenten, die die einflussreiche Pilchuck Glass School in Washington State, USA gründeten. Dort stellte sie Installationen aus zusammengesunkenen Glasplatten her. Später experimentierte sie zusammen mit dem Künstler Buster Simpson mit Video und Performance Arbeiten, indem sie heißes mit kaltem Glas kombinierte. Diese experimentelle Arbeit war der Grundstein für die weitere Entwicklung in der Verwendung von Glas als einem eigenständigen Material in der zeitgenössischen Kunst.  Sie machte ihren Bachelor-Abschluss in Kunst an der RISD im Jahr 1973. 1980 wurde Zynsky Assistant Director und Leiterin des „hot shop” am New York Experimental Glass Workshop in New York City, das jetzt den Namen  UrbanGlass trägt. Im Experimental Glass Workshop kombinierte sie verschiedene Materialien ihres Interesses, darunter Glas und Stacheldraht. Zu dieser Zeit begann sie mit der Herstellung ihrer einzigartigen Gefäße aus „versponnenem Glas“, wie beispielsweise die Werke aus dem Corning Museum. 1982 arbeitete Zynsky bereits an Werken, in denen sie zusammengeschmolzene Netze aus Glasfäden mit geblasenen Formen kombinierte. Von 1983 bis 1999 lebte und arbeitete Zynsky in Europa. 1984 wurde sie gebeten, für die berühmten Venini Glaswerke in Murano, Designs aus geblasenem Glas zu machen.