Bernard Dejonghe und Toots Zynsky

Aktuelle Ausstellung 1. Juli - 31. Oktober 2024

Bernard Dejonghe

Er liebt den Wind und die Steine, heißt es über Bernard Dejonghe. Klare geometrische Formen, Kreise, Dreiecke, vertikale und horizontale Linien, bestimmen die Arbeiten des französischen Künstlers, der sich viele Inspirationen von seinen zahlreichen Expeditionen in die Sahara holt.

Dejonghe lebt in der Einöde der Provenzalischen Alpen und sagt über seine Arbeiten: „Ich produziere keine Bilder, ich erzähle keine Geschichten. Meine Glasblöcke stehen durch ihr Verhältnis von Raum und Maßstab in direktem Bezug zu mir oder dem Betrachter.“ Skulpturen von Bernard Dejonghe sind weltweit in renommierten Museen und Sammlungen vertreten. Zwei bedeutende Arbeiten von Dejonghe hat Bill Gates für seine Sammlung erworben.

Toots Zynsky

Die Methode ist einzigartig: Die amerikanische Künstlerin Toots Zynsky zieht hauchdünne Glasfäden mit einer selbstgebauten Maschine. Acht Kilometer und mehr werden in einem einzigen Werk verarbeitet. „Die Fäden werden in leuchtenden Farbkombinationen zusammengelegt, in der Fusingtechnik zusammengeschmolzen und schließlich in mehreren Vorgängen abgesenkt“, erläutert Galeristin Barbara Koppelstätter, die bei Baden-Baden mit der Galerie B eine der führenden europäischen Galerien mit dem Schwerpunkt Glas der Gegenwart betreibt.

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Der internationale Glasexperte Dan Klein aus London fühlte sich beim Anblick der Objekte von Toots an das Gefieder exotischer Vögel erinnert und spricht begeistert von der Intensität der Farbe und dem Rhythmus der Form bei den Objekten: „Man empfindet Bewegung, wo keine ist und man hört Musik, wo Stille herrscht. Das sind die Magie und Wirklichkeit der Toots Zynsky.“ Inspirieren lässt sich die Künstlerin unter anderem durch ihre Reisen nach Italien und das dort so berühmte Murano Glas. Zwar ähneln ihre Objekte den Vasen, sind aber nicht als Gebrauchsgegenstände gedacht: zu filigran, zu besonders sind die gefalteten Formen. Fast erinnern sie an gemalte Gewänder mit grandiosen Faltenwürfen. Mal nutzt Zynsky mehrere verschiedene Farben und bringt diese in einem Objekt mit beinahe malerischen Duktus unter: da streift ein tiefes Lila das lodernde Orange, das wiederum in ein helles, aufgewecktes Blau zu fließen scheint, aus dem ein klares Gelb hervorleuchtet. Spielerisch drückt sich ein Grün an deren Seite, während sich das Lila ganz sanft abstuft: diese Farbspiele erfreuen die Sinne des Betrachters ebenso wie die schwungvollen Formen, die eine gewisse Bewegung einfangen. Andere Objekte dagegen breiten fächerartig das gesamte Spektrum einer einzelnen Farbe auf: eine Ode an Blau oder Grün. Alle Objekte betören durch ihre Feinheit und Eleganz.