Ki-Ra Kim
Ki-Ra Kim ist eine bekannte Künstlerin in Südkorea und gilt als eine Pionierin der Studioglasbewegung in Asien. Sie ist 1959 geboren und kehrte nach dem Studium und Auslandsaufenthalten - vorwiegend in den USA - 1989 nach Südkorea zurück, wo sie heute lebt und arbeitet.
Galeristin Barbara Koppelstätter: „Ki-Ra lernte ich in München kennen, bei einer Gruppenausstellung in der Alexander Tutsek-Stiftung. Ihre Sichtweise auf die Gegensätzlichkeit hat mich berührt. Sie sieht in die Tiefe: Moment und Ewigkeit, Hartnäckigkeit und Zerbrechlichkeit, Fülle und Leere, Licht und Dunkelheit. Ki-Ra sieht mit dem Herzen.“
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Skulpturen aus Glas und Metall. Häuser und Federn spielen eine große Rolle. Ihre „Glashäuser" betrachtet Ki-Ra Kim als Schwelle und Verbindung zwischen Leben und Tod, als Kontakt zwischen dem Selbst und den anderen.
Ki-Ra Kim arbeitet mit der Technik des Glasgusses und versucht mit den Eigenschaften von Glas-Transluzenz, Transparenz und Opazität-Metaphern aufzuzeigen. „Sie entscheidet, welche Aspekte der Metaphern sie dem Betrachter aufdecken und welche sie verbergen möchte“ schreibt Min Jeong Song, Professorin am Fachbereich Kulturelle und Kreative Künste an der Universität Hongkong über die koreanische Künstlerin.
Min Jeong Song weiter: „In späteren Arbeiten bildet die Feder eine weitere wichtige Metapher: Sie ist Botin zwischen Himmel und Mensch. Ki-Ra Kim bezieht sich dabei auf ihre koreanische Kultur, in der der Rotkronenkranich Symbol der Heiligkeit und höchster Tugend ist. Die schwarz-weißen Federn stehen für die vollkommene Harmonie des Yin und Yang.“
Paolo Martinuzzi (* 17.7.1933 in Venedig, † 2015 in Soest, Deutschland)
Paolo Martinuzzi zählte zu den markantesten venezianischen Künstlern. Mit seinen archaisch streng wirkenden Skulpturen galt Martinuzzis Werk als einer der wichtigsten künstlerischen Beiträge Venedigs im 20. Jahrhundert.
Paolo Martinuzzi kombinierte frei geblasene (mit einem Stahlstift gravierte) Glasformen mit Eisen und anderen Materialien. Die Galerie B präsentiert Objekte in Glas und Bronze. Erinnerungen an Art brut werden wach, wenngleich sich Martinuzzi in keine der gängigen „Schubladen“ einordnen lassen will. Die Werke des Venezianers gelten in ihrer Strenge als Antwort auf manche Auswüchse in Murano. Glas ist für Martinuzzi nur ein Material von vielen.
Im Mittelpunkt bei seinen Skulpturen steht immer der Mensch. Nur schwer kann sich der Betrachter den durchdringenden Blicken in Martinuzzis Arbeiten entziehen.