"Im Europa-Park wie zu Hause"

Luxemburgs Familien- und Integrationsministerin Corinne Cahen

Im Interview mit emotional pur verrät Corinne Cahen, was ihr im Europa-Park gefällt und welche Parallelen es zwischen dem beliebtesten Freizeitpark Europas und der zwölf Millionen Einwohner zählenden „Grande Région“ gibt, die sich erstmals am 4. Juli 2018 im Europa-Park im Rahmen eines Thementages präsentiert.

Privat führt Sie der Weg öfters in den Europa-Park. Warum kommen Sie immer wieder?

Corinne Cahen: Der Europa-Park ist einfach genial! Mir gefällt es hier sehr gut, weil es wirklich ein Park für die ganze Familie ist. Niemand muss Kompromisse eingehen, denn jedes Familienmitglied – egal welchen Alters – kommt hier auf seine Kosten: Kleine wie Große haben ihren Spaß. Die Attraktionen sind alle gut zu erreichen. Und die Hotels und Restaurants haben eine extrem hohe Qualität. Hier kann man mit der Familie ein paar sehr schöne Tage verbringen.

Was sind Ihre Lieblingsattraktionen im Europa-Park?

Cahen: Mein absolutes Lieblingsfahrgeschäft ist „Arthur“. Die ganze Indoor-Attraktion ist liebevoll gestaltet. Ich mag auch sehr gerne mit der Virtual-Reality-Brille auf der Achterbahn „Alpenexpress Coastiality“ fahren. Meine Kinder bevorzugen allerdings den Megacoaster „Blue Fire“.
Luxemburgs Familien- und Integrationsministerin Corinne Cahen.

Jährlich besuchen sehr viele Luxemburger den Europa-Park, wo es seit 2016 auch einen Luxemburger Platz gibt ...
Cahen: Ich kann das sehr gut verstehen. Rust ist in zweieinhalb bis drei Stunden vom Großherzogtum aus zu erreichen. Das ist eine überschaubare Distanz. Der Park könnte natürlich noch näher an Luxemburg liegen (lacht)! Viele Luxemburger schätzen das gute Preis-Leistungsverhältnis im Themenpark sowie das hervorragende gastronomische Angebot. Die Besucher aus Luxemburg fühlen sich im Europa-Park wie zu Hause, weil wir Luxemburger uns sehr europäisch fühlen. Wir sind es gewohnt, in 20 Minuten über die Grenzen unseres Landes in Deutschland, Frankreich oder Belgien zu sein. Und im Europa-Park ist man ja ebenfalls sehr schnell in einem anderen europäischen Themenland!

Grenzen überqueren ist in Luxemburg, dem Geburtsort des europäischen Visionärs Robert Schuman, Alltag, und dies nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit im Rahmen der so genannten Großregion, deren Vorsitz Sie zurzeit innehaben. Wie definiert sich diese Großregion ganz konkret?

Cahen: Die Großregion ist ein kleines Europa. An ihr beteiligen sich Partner aus vier europäischen Gründungsstaaten. Luxemburg kooperiert mit seinen Nachbarregionen Saarland, Rheinland-Pfalz, Grand Est, Ostbelgien und Wallonien, um dem Bürger den Alltag zu erleichtern. Immerhin zählt Luxemburg nicht weniger als 180.000 Grenzgänger täglich. Diese Zusammenarbeit wird in unterschiedlichen Bereichen wie der Mobilität, der Berufsausbildung, dem Gesundheitswesen, der Kreislaufwirtschaft, der Digitalisierung oder der Kultur gefördert und tagtäglich gelebt. Neben der gegenseitigen Anerkennung von Universitätsdiplomen und der dualen Ausbildung haben wir bei der Bekämpfung krimineller Straftaten grenzüberschreitende Erfolge zu verzeichnen. Krankenwagen, Feuerwehrkorps und Rettungshundestaffeln werden regelmäßig grenzüberschreitend eingesetzt. Und in der digitalen Welt gibt es sowieso keine Grenzen mehr. Zusammen sind wir einfach stärker.

 „Das ist ja das Tolle am Europa-Park, dass Menschen aus unterschiedlichen Regionen und Ländern zusammenkommen, um dort gemeinsam etwas zu erleben“, betont Corinne Cahen.

Wie steht es um das Sprachverständnis in dieser grenzüberschreitenden Zusammenarbeit?
Cahen: In der Großregion wollen wir das Miteinander und nicht das Nebeneinander fördern. Das gilt auch für die Sprachen, deren Erlernen wir grenzüberschreitend unterstützen. Das ist ja auch das Tolle am Europa-Park, dass Menschen aus unterschiedlichen Regionen und Ländern zusammenkommen, um dort gemeinsam etwas zu erleben.

Vielfältige Erlebnisse haben sowohl der Europa-Park als auch die Großregion zu bieten ...
Cahen: Die Vielfalt in Europa spiegelt sich an beiden Orten wider. In der Großregion lohnt es sich, die kulturelle Vielfalt kennenzulernen. Nicht weniger als 22 UNESCO-Welterbestätten hat die Region zu bieten, wo es ein reiches Erbe zu entdecken gilt: Luxemburgs Altstadt mit den Kasematten, die Porta Nigra in Trier, die Völklinger Hütte, die Place Stanislas in Nancy, die Kathedrale von Tournai, die belgische Bierkultur, der Nikolauskult in Lothringen, der Rheinische Karneval, das Biosphären-Reservat Bliesgau oder das Oberrheintal vor den Toren des Europa-Parks sind nur einige Ziele, die auch für einen Tagesausflug bequem zu erreichen sind. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

von Marc Jeck

Info: Die Großregion liegt im historischen Herzen Europas, weniger als 300 Kilometer von Rust entfernt. Sie setzt sich aus dem Großherzogtum Luxemburg, dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Lothringen (Grand Est), Wallonien und Ostbelgien zusammen.