Achterbahnen mit neuem Erlebnisfaktor

Der Europa-Park ist der erste Freizeitpark mit einem »VR Coaster« | Mit Virtual-Reality-Brillen reisen die Besucher durch digitale Welten

von Christoph Ertz

  

MackMedia hat den 3D-Erlebnisfilm für die VR-Achterbahnfahrt produziert.

Plötzlich sind die Schienen weg, die Passagiere der Achterbahn heben ab, sie fliegen – einen kurzen Moment, dann landen sie sicher auf dem Rücken eines lila Drachen. Diese Szene spielt sich ab Herbst vor den Augen der Europa-Park-Besucher ab, die die Achterbahn „Alpenexpress VR-Ride“ fahren – und eine so genannte Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) tragen. Der Europa-Park ist somit der erste Freizeitpark der Welt mit einem „VR Coaster“. Die Brille können Besucher mit Jahreskarte und „EMOTIONS PLUS-Karte“ sowie Hotelgäste erhalten. Sie wird unmittelbar vor Fahrantritt direkt an der Bahn an solche berechtigten Gäste ausgehändigt. Mit Hilfe der futuristischen Vorrichtung, die an eine Skibrille erinnert, tauchen die Passagiere in eine virtuelle 3D-Landschaft ein: Wie in einem Kino spielt sich vor ihren Augen ein computeranimierter Fantasyfilm ab, in dem Park-Charaktere wie die Ed Euromaus in wildem Ritt durch eine Abenteuerwelt reisen – synchron zur eigentlichen Achterbahnfahrt.

 Mit Hilfe der VR-Brille tauchen die Passagiere während der Fahrt mit dem „Alpenexpress VR-Ride“ in einen computeranimierten Fantasyfilm mit Park-Charakteren ein.

Revolutionäre Idee

Der Europa-Park erweist sich damit erneut als Vorreiter und Ideenschmiede für die gesamte Freizeitpark- Branche: Denn die Verbindung eines Coasters mit einer virtuellen Realität macht Achterbahnfahren zu einer ganz neuen Erfahrung und die könnte Freizeitparkbesuche weltweit in den kommenden Jahren revolutionieren. „Eine tolle Neuheit, ein Wahnsinnserlebnis“, erklärt Michael Mack, visionärer Motor und Geschäftsführer von MackMedia, das den 3D-Erlebnisfilm für die VR-Achterbahnfahrt produziert hat. „Es war ja immer unser Ziel, die Menschen aus ihrem Alltag in eine Welt zu entführen, in der sie den Alltag vergessen. Das gelingt in dieser Kombination unglaublich“, ist auch Roland Mack, Inhaber des Europa-Park, begeistert.

Die Brille verstärkt das Fahrgefühl

Besonders die präzise Synchronisierung der Fahrt mit den VR-Bildern ist der Schlüssel hinter der sich ankündigenden Achterbahn-Revolution. Denn simulierte Fahrten auf Achterbahnen etwa am heimischen Rechner gibt es schon lange. Nur führen die meist zu Schwindelgefühlen und Übelkeit, was bei der Fahrt mit einem wirklichen „VR Coaster“ aber nicht auftritt. Zudem ist das Erlebnis besonders realistisch, da sich die virtuelle Sicht auf den Film über Sensoren an die Kopfbewegungen anpasst – so entsteht das Gefühl, wirklich mittendrin in der 3D-Welt dabei zu sein. „Wow, das ist voll cool, man hat quasi einen 360-Grad-Blick“, frohlockt ein Fahrgast. Eine Besucherin ist nach einer Fahrt „noch so geflasht“ – „ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“. Die Idee zum „VR Coaster“ hatte Thomas Wagner, Professor für Virtual Design an der Fachhochschule Kaiserslautern. Intensiv wird an der Weiterentwicklung geforscht und getestet. Weitere Traumwelten, durch die Fahrgäste mit den VR-Brillen per Achterbahn reisen können, sind vorstellbar: Meereswelten, Bergwerksstollen oder der Weltraum. Außerdem kann die Brille das Fahrgefühl verstärken – statt 20 Meter meint der Passagier 70, 80 Meter einen Abhang runter zu rasen. Zusammen mit Thomas Wagner und dem hauseigenen Achterbahnhersteller Mack Rides vermarktet der Europa-Park die Idee bereits weltweit – der „Alpenexpress Enzian VR-Ride“ dürfte nur den Anfang machen.

   

Weitere Informationen: www.vrcoaster.com