40 Jahre Europa-Park

Riesiges Fest zum Jubiläum mit Feuerwerk | 100.000 Besucher und viele Prominente | dynamisches Lichtkunstwerk | Vorstellung der Neuheiten "4D-Film" und "Junior Club"

von Ute Bauermeister

   

So viele Menschen, so viele Stars, so viele Emotionen: Wer hätte das gedacht, als Franz Mack mit seinem Sohn Roland im Herbst 1974 in Regenjacke und Gummistiefeln auf einem Acker in Rust stand, um den Grundstein für den Europa- Park zu legen? „Damals musste man seine Phantasie schon stark strapazieren, um zu sehen, was hier einmal sein könnte, nämlich Deutschlands größter Freizeitpark“, erinnert sich Roland Mack.

Alles begann vor 40 Jahren: 1975 eröffnete ein kleiner, familiär geführter Vergnügungspark. Die Idee dazu wurde auf dem Rückflug einer Amerikareise geboren und auf einem Bierdeckel skizziert, wie die bewegende Kurzfilmdokumentation „Life is a rollercoaster“ zeigt. Heute ist der Europa-Park nicht nur größter Freizeitpark Deutschlands, er ist auch der einzige Freizeitpark mit einem Zwei-Sterne-Restaurant, er ist größter Arbeitgeber der Region, erhält regelmäßig jede Menge Preise, hat fünf wunderschöne Themenhotels, über fünf Millionen Besucher jährlich und plant für 2018 einen Wasserpark, der 365 Tage geöffnet haben wird.

„Wir freuen uns schon auf die nächsten Jahre mit Ihnen“, sagt Europa-Park-Inhaber Roland Mack.

Zur 40 Jahre-Jubiläumsfeier kamen am Festwochenende 100.000 Besucher in den bis Mitternacht geöffneten Europa-Park. Viele Prominente feierten mit und standen als Lichtpaten nachts an den Licht-Stelen, die jede eine individuelle Botschaft enthielt. „Jeder lächelt in derselben Sprache“, lautete eine davon. Ein berührender Festabend, bei dem glückliche Besucher die Lichtballons in den Himmel entschweben sahen, das Feuerwerk bestaunten und zahlreichen prominenten Gratulanten begegneten, darunter Henry Maske, Franziska van Almsick, Clownlegende Oleg Popov und weitere berühmte Wegbegleiter. Am nächsten Morgen wurde mit einer großen Party der Junior Club eröffnet.

40 Jahre Vollgas, 40 Jahre Kinderlachen, 40 Jahre gelebte deutsch-französische Freundschaft (ein Drittel der Angestellten sind aus dem Elsass). Vor 40 Jahren waren die Macks bereits ein Familienunternehmen mit Tradition. Die Firma Mack Rides baute unter anderem Zirkuswagen. „Ich habe den Zirkus mit der Muttermilch aufgesogen. Wir haben oft im Wohnwagen geschlafen, bei uns zu Hause kam sogar ein Zirkusdirektor mit seinem schwarzen Leoparden an der Leine zu Besuch“, erinnert sich Roland Mack. Sein Motto: „Nur wer weiß, wo seine Wurzeln sind, weiß auch wo er hingeht!“

   

»Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.« 
(Hermann Hesse)


Rund 300 Paten ließen die Licht-Ballons in den Himmel steigen

Das rauschende Festwochenende fand mit der „Lichternacht“ einen der Höhepunkte. Dazu wurden die original Licht-Stelen des Berliner Mauerfestes, die der Künstler Christopher Bauder 2014 anlässlich des 25-jährigen Mauerfalls bauen und aufstellen ließ, in den Europa-Park gebracht. Roland Mack war von der Idee, mit den Lichtballons, die am Verlauf der Mauer in die Luft stiegen, an die Aufhebung der innerstädtischen Grenze zu erinnern, beeindruckt. Ähnlich wie in Berlin die Grenze zwischen Ost und West Berlin formuliert war, wurde im Europa-Park der Grenzverlauf zwischen West- und Osteuropa mit den 300 Ballons nachgestellt und durch das Aufsteigen der Ballone symbolisch aufgehoben. Kurz vor Mitternacht ließen die Paten die mit Helium gefüllten Ballone in die Luft steigen. Die spektakuläre Lichtinstallation wurde so zum leuchtenden Zeichen für den Wegfall von Grenzen innerhalb Europas.

Der Installationskünstler Bauder war selbst in Rust dabei und begeistert: „Es war schön, das Projekt mit den Leuchtballons noch einmal im Europa-Park aufleben zu lassen. Beeindruckend war die große 40 aus Ballonleuchten am Startpunkt der Lichterkette. Es war toll, die Reaktion der Besucher zu sehen und die Faszination zu spüren, die dieses dynamische Lichtkunstwerk beim Publikum hervorruft. Der Europa-Park steht für ein vereintes Europa und auch die grenzenlos fliegenden Ballons sind ein Symbol für die Freiheit und die Freude, die alle Menschen verbinden soll.“

Emotionale Feier im 4D-Magic-Cinema

Bevor die Ballons über die Grenzen hinweg flogen, gab es bei der „offiziellen Feier“, die erstmals via Livestream im Netz übertragen wurde, viele emotionale Momente. Moderatorin Désirée Nosbusch traf mit einem afrikanischen Sprichwort den Nagel auf den Kopf: „It takes a village to rise a child“: Man braucht das ganze Dorf, um ein Kind zu erziehen! Es braucht die ganze Familie, um so ein Großprojekt zu stemmen, wie den Europa-Park. Franz Mack hat das finanzielle Risiko auf sich genommen, um den Vergnügungspark zu bauen, in dem die neuen Bahnen der eigenen Firma Mack Rides präsentiert werden sollten. Der Europa-Park war zu Beginn ein umsorgter Säugling und hat sich zu einem stattlichen Riesen entwickelt, um den sich die Großfamilie nach wie vor liebevoll und mit Herzblut sorgt!

Roland Macks Ehefrau Marianne hängte ihren Traumjob als Stewardess an den Nagel und half an allen Ecken und Enden im Europa-Park von Anfang an mit. Die Söhne Michael und Thomas sind hier groß geworden: „Wir sind mit dem Skateboard auf der Schweizer Bobbahn gefahren, bis unser Vater uns verscheuchte“, erinnert sich Michael Mack und Mama Marianne musste an den Imbissständen Hinweise an die Mitarbeiter „Bitte nicht füttern“ anbringen, damit die Buben nicht jeden Mittag satt nach Hause kamen. Inzwischen entwirft Marianne Mack eine eigene Modekollektion und kümmert sich um Charityprojekte. Auch Mauritia Mack, Ehefrau von Jürgen Mack, engagiert sich für den Freizeitpark und hat eine Schmuckkollektion und den Verein „Einfach helfen“ ins Leben gerufen.

"Es braucht die ganze Familie, um so ein Großprojekt zu stemmen, wie den Europa-Park"

Gut zehn Jahre nach der Gründung des Europa-Park ist Jürgen Mack, der Bruder von Gründer Roland ins Unternehmen gekommen und beide Brüder brachten als eingespieltes Duo den Europa-Park Zug um Zug mit riesigen Schritten nach vorne. Roland Mack mehr als „Außenminister“ und Jürgen Mack als Pendant eher der Mann nach innen, zu dessen Schwerpunkten seit Jahren unter anderem Personal, Finanzen sowie Show und Entertainment zählen. Alle haben angepackt, so dass der Europa-Park ständig wachsen konnte. Thomas Mack ist für die fünf Themenhotels und den Gastronomiebereich sowie Shows und Events zuständig. Er hat das Food-Loop-Restaurant, in dem das Essen auf Achterbahnschienen ansaust, initiiert und auch das Fine-Dining-Restaurant Ammolite im Bell Rock, das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde.

Außerdem hat Thomas Mack das erste eigene Musical „Spook me!“ gemeinsam mit seiner Frau Katja, die auch die Talent Academy ins Leben rief, produziert. Sein Bruder Michael Mack kümmert sich neben dem operativen Geschäft und dem Baumanagement unter anderem um die neuen Filmproduktionen von MackMedia. „Wir haben bereits mit dem ersten eigenen Film „Geheimnis um Schloss Balthasar“ einen sensationellen Erfolg erlebt, der Film wurde in viele Sprachen übersetzt. Nun kommt mit „Das Zeitkarussell“ ein weiterer 4D-Film in unser Kino“, freut sich Michael Mack.

Geschichte und Setting sind wohl überlegt. Für zehn Sekunden Bewegung wurde eine Woche gearbeitet, das Ergebnis belohnt mit einer turbulenten Zeitreise in die Schweiz und nach Frankreich.

Stars wie Otto Walkes und DJ BoBo leihen den Figuren ihre Stimme, die Musik wurde eigens dafür komponiert, tolle Effekte und Wendungen sowie das Drehbuch von Bob Konrad sorgen für Spannung. Und: Die Euromaus erhält in dem Film endlich einen Namen: Ed und Edda. „Für eine gute Story ist es wichtig, dass die Helden einen Vornamen haben“, erläutert Michael Mack, selbst zweifacher Familienvater, der für seine Frau Miriam stilecht die hauseigene Achterbahn anhalten ließ, um ihr einen Heiratsantrag zu machen. „Ich heirate eine Familie und einen Park“, wusste die junge Frau, die ihre Söhne Paul und Jakob liebevoll umsorgt. Auch Thomas Mack ist kürzlich Vater geworden und schon der sechs Wochen junge David, jüngster Mack-Spross, war bei der 40-Jahre-Feier dabei.

Zu den Gratulanten und Lichtpaten zählten unter anderem auch Boxer Henry Maske, der sich im Interview mit TV-Moderator Benedikt Weber vor dem 4D-Magic-Cinema als langjähriger Fan outete: „Ich habe Roland Mack 1995 kennengelernt, zwei Jahre später kam ich mit meiner Familie erstmals hierher und seitdem bin ich regelmäßiger, begeisterter Besucher und das obwohl ich eine Heidenangst vor schnellen Achterbahnen habe. Roland Mack hat mich einfach in die Silver Star gesetzt und gesagt, es sei nur fürs Foto, aber ich müsse mich trotzdem anschnallen und schwupps ging die rasante Fahrt los, ich war megablass, aber inzwischen liebe ich den Silver Star“, lacht der ehemalige Boxweltmeister.


Stars, Fans und Besucher tauchten ein in ein grenzenloses Vergnügen: 40 Jahre Europa-Park, ein rauschendes Festwochenende, das allen unvergesslich bleibt.

 

Christopher Bauder

ist am Bodensee aufgewachsen, war jedoch als Kind nie im Europa-Park: “Ich habe mich jetzt über die Möglichkeit gefreut, alle Fahrgeschäfte auszuprobieren. Eine Nacht im Europa-Park war immer ein Kindheitstraum von mir, der nun in Erfüllung gegangen ist.“