Drei Fragen an ...?

Lothar Jandel ... zum Thema „Coil Coating“

Wie funktioniert dieses Beschichtungsverfahren?

Lothar Jandel: Stahl- und Aluminiumbänder werden auf kontinuierlichen Beschichtungslinien mit Geschwindigkeiten von 80 bis 150 Meter pro Minute mit einem Primer als Korrosionsschutz und einem farbgebenden Decklack auf der Sichtseite lackiert. Gleichzeitig wird auf der Rückseite ein Schutzlack aufgetragen. Walzen bringen die Lacke auf das laufende Metallband, das nach jeder Lackschicht sofort auf etwa 230 Grad Celsius aufgeheizt und danach wieder abgekühlt wird. Nach dem Einbrennen der zweiten Lackschicht wird das Coil wieder aufgerollt.

Wofür wird es hauptsächlich eingesetzt?

Jandel: Die vorlackierten Metallbänder werden bei der Weiterverarbeitung geschnitten, profiliert oder umgeformt und für Fassaden, Dächer und Innenausbauten von Gebäuden verwendet. Aber es werden auch Gehäuse von zum Beispiel Kühlschränken, Waschmaschinen, Geschirrspülern und sogar Lkw-Aufbauten und Caravans daraus gefertigt.

Welche Vorteile hat das Coil-Coating- Verfahren gegenüber anderen Beschichtungsverfahren?

Jandel: Da die Applikation bei diesem äußerst nachhaltigen Lackierverfahren im Walzenauftrag erfolgt, gelangen quasi 100 Prozent der eingesetzten Lacke auf das Metallband. Die Beschichtung erfolgt in einem kontinuierlichen Prozess und ohne Unterbrechung. Dies sorgt für optische einwandfreie Oberflächen in konstanter Qualität. Zudem werden die beim Einbrennen freigesetzten Lösemittel weiter genutzt und thermisch zur Beheizung der Öfen verwendet. Der Verarbeiter vorlackierter Metallbänder kann sich auf seine Kernkompetenzen, nämlich den Bau von Fassaden, Hausgeräten oder Fahrzeug-Aufbauten, konzentrieren und braucht keine Flächen und sonstige Aufwendungen für eine eigene Lackieranlage vorzuhalten.

Foto: BASF Coatings GmbH