Wirtschaftsspiegel - Panorama

Starke TechnologieRegion durch innovative Ideen | Unternehmen und Institutionen stellen sich vor

In der Rubrik Panorama stellen wir Unternehmen, Institutionen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus der TechnologieRegion vor. Durch Ihr Wirken, ihr Engagement und ihre innovativen Ideen geben Sie ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort ab.

300 Jahre Karlsruhe - 115 Jahre Siemens

Zu den Feiern beim 300. Stadtgeburtstag der Fächerstadt steuert Siemens ein spannendes und vielfältiges Programm bei

Von Heidrun Wolfenson-Moos

Wir feiern mit – und freuen uns darauf. Wir schneiden gerne mit der Stadt und den Bürgern die Geburtstagstorte an“, freut sich der Vorsitzende der Siemens-Standort-Leitung, Hans-Georg Kumpfmüller, über das Engagement von Siemens am Stadtgeburtstag. Als größter privater Arbeitgeber in Karlsruhe ist Siemens eng mit der Stadt verbunden. Vor 115 Jahren eröffnete Siemens in der Leopoldstraße eine Firmenvertretung und vor 65 Jahren den Standort im Stadtteil Knielingen. Mit dem Spatenstich am 1. Juli 1950 ist einer der größten Siemens-Standorte entstanden, wo viele Karlsruher Bürger und Menschen aus der Region eine interessante Arbeit gefunden haben. Siemens in Karlsruhe zählt heute zu den wichtigsten Automatisierungsstandorten des Weltunternehmens, das sich auf Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung ausgerichtet hat.

Schwerpunkt beim Festival „Effekte“
Ebenso wie große prägende Persönlichkeiten aus Karlsruhe, brachte auch Firmengründer Werner von Siemens bereits im 19. Jahrhundert eine bedeutende Innovation hervor: Er entwickelte das dynamoelektrische Prinzip, die Basis für den Einsatz der Starkstromtechnik. Der Karlsruher Siemens-Standort möchte jedoch am Stadtgeburtstag seine ganz persönliche Geschichte erzählen und präsentiert erstmals die virtuelle Ausstellung „Von Tradition und Innovation. Siemens in Karlsruhe“. Interaktiv und multimedial macht sie das Wirken von Siemens in Karlsruhe bis hinaus in die ganze Welt individuell erlebbar. Beim Wissenschaftsfestival Effekte können die Besucher die virtuellen Räume der Ausstellung erstmals betreten. Ab dem 27. Juni ist sie im Internet zu finden und startet mit einem Gewinnspiel, wo bei es für den Europa-Park Rust Gutscheine mit Übernachtung zu gewinnen gibt. Wussten Sie, dass Siemens-Technik im Europa-Park für reibungslosen und sicheren Fahrspaß sorgt? Was macht Siemens in Karlsruhe und wo sind Berührungspunkte mit Siemens-Technik im täglichen Leben?

 Werner von Siemens im Dialog mit dem Roboter Titan.

Dazu gibt es in vier Pagodenzelten während der Effekte viel zu erfahren und zu erleben: beispielsweise über den Blitz-Informationsdienst von Siemens. Damit lassen sich bis auf 200 Meter genau Blitzeinschläge nachverfolgen – wichtige Informationen unter anderem für Versicherer und Energieversorgungsunternehmen. Bei einem „4-gewinnt-Spiel“ können Teilnehmer gegen Siemens-Technik antreten. Ein großartiger Spaß, bei dem gleichzeitig gezeigt wird, wie umweltschonende Technik funktioniert. Ein Body-Mass-Index- Modell mit Siemens-Technik gibt Aufschluss über das persönlich ermittelte und bewertete Gewicht. Außerdem präsentiert Siemens das Fest der Jungen Forscher. Die Besten der Schulklassen dürfen sich über Sonderpreise freuen. Des Weiteren gibt es am Siemens-Stand Steuerungstechnik zum Anfassen und Mitmachen. Beim Experimentepark bringen Siemens-Auszubildende und  Ausbilder Kindern und Jugendlichen die Themen Energie und Elektrotechnik näher.

Werner von Siemens trifft Titan
Am Stadtgeburtstag will Siemens Brücken schlagen – von der Vergangenheit bis zur Gegenwart und in die Zukunft. Dies geschieht sowohl mit der virtuellen Ausstellung als auch mit einem ganz besonderen Highlight beim Effekte-Festival auf der Bühne des Pavillons im Schlossgarten: Werner von Siemens im Dialog mit Titan, einem fast zweieinhalb Meter großen Roboter, der bereits auf der Hannover Messe 2014 eine Attraktion war. Sprechen sie noch dieselbe Sprache? Und was haben sich der Begründer der Elektrotechnik, der vor nahezu 200 Jahren geboren wurde, und die Mensch-Maschine der Zukunft zu sagen? Auf dieses Treffen darf man gewiss gespannt sein. Auch bei der Eröffnungsshow zu den Karlsruher Festlichkeiten ist Siemens dabei. Am Siemens-Stand wird ein „Siemens Power Matrix Game“ präsentiert. Hier kann sich jeder als Energiemanager probieren. Dieses kostenfreie Spiel gibt es auch online: Es wurde 2014 mit dem deutschen Preis für Onlinekommunikation ausgezeichnet. Und die versprochene Geburtstagstorte? Am 28. Juni wird eine riesige Geburtstagstorte am Pavillon angeschnitten und mit den Bürgerinnen und Bürgern geteilt.

www.siemens.de/standort-karlsruhe

Die Zukunft der Mobilität

Das Thema ist an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (HsKA) fest verankert
  

Von Holger Gust

Das Wissenschaftsfestival innerhalb des 300. Stadtjubiläums von Karlsruhe steht unter dem Motto „Zukunft der Stadt – Stadt der Zukunft“. In allen Fakultäten der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (HsKA) gibt es Lehr- und Forschungsgebiete, die mit dieser Themenstellung eng verbunden sind. Viele der an der HsKA bearbeiteten Projekte befassen sich mit Ideen und Entwicklungen zu der Mobilität von morgen. Dahinter stehen beispielsweise Fragen nach dem Einsatz von begrenzten Rohstoffressourcen oder neue Konzepte in Bezug auf die zunehmende Verkehrsdichte. Aufgegriffen werden diese Ansätze unter anderem im noch jungen Studiengang „Verkehrssystemmanagement“ oder im „Institut für Energieeffiziente Mobilität“ auf dem gemeinsamen Forschungscampus der HsKA mit dem Unternehmen SEW-Eurodrive in Bruchsal. Die enge Verbindung zwischen angewandter Forschung und dem Studium an der Hochschule zeigt sich beispielsweise bei einem studentischen Projektteam, das beim Fahrzeug-Energieeffizienzwettbewerb „Shell Eco-marathon“ mit einem selbstgebauten Fahrzeug regelmäßig vertreten ist. Wettbewerbsziel ist es, mit einem Liter Treibstoff möglichst viele Kilometer zurückzulegen. Rund 50 Studierende der HsKA aus unterschiedlichen Studiengängen beteiligen sich regelmäßig am internationalen Wettbewerb „Formula Student“. Sie konstruieren und fertigen dafür jedes Jahr einen einsitzigen Rennwagen. Sieger des Wettbewerbs wird dabei aber nicht der Schnellste, sondern das überzeugendste Fahrzeugkonzept – was ebenso Beschleunigungs- und Bremsleistung mit einschließt, wie Design, Handling, Gewicht und kalkulierte Produktionskosten. Seit ihrer ersten Teilnahme 2007 konnten die Studierenden 2014 ihren größten Erfolg feiern: einen hervorragenden 13. Rang (von 75 teilnehmenden Teams) in der Gesamtwertung auf dem Hockenheimring.

www.hs-karlsruhe.de

   

Das besondere Geschenk vom Chef

Der neue "Regio Arbeitgeber Geschenk Gutschein" ist steuer- und sozialabgabenfrei
 
Von Ute Bauermeister

Wir sind mit dem Regio Arbeitgeber Geschenkgutschein deutschlandweit die Vorreiter und er wird sehr gut angenommen“, freut sich Sascha Binoth, Geschäftsführer von Regio Service Südwest. Im Jahr 2012 wurde der „Karlsruher Arbeitgeber Geschenkgutschein“ als erster für eine Stadt in Deutschland entwickelt. Ende 2014 wurde auf großen Wunsch der Unternehmen als Erweiterung der „Regio Arbeitgeber Geschenkgutschein“ für die gesamte Region eingeführt. Diesen können die Unternehmen bis 44 Euro monatlich steuer- und sozialabgabenfrei an ihre Mitarbeiter ausgeben. „Die Rückmeldungen sind positiv, viele Arbeitgeber sind überrascht, wie einfach das geht. Die Unternehmen bestellen die Gutscheine bei uns in der gewünschten Höhe und Anzahl und bekommen diese dann auf

Auch die Region wird gestärkt

Rechnung zugeschickt“, erklärt Binoth das Prozedere. Ein schöner Nebeneffekt: Die Region wird dadurch ebenfalls gestärkt, denn der Gutschein ist in über 500 Geschäften sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen einlösbar. „Es kommen ständig neue Geschäfte von Bad Bergzabern bis Pforzheim und von Wiesloch bis Achern dazu. Das ist gerade für mittlere und große Firmen, deren Mitarbeiter in der Region verteilt wohnen besonders interessant“, sagt Binoth. Anlässe gibt es für Arbeitgeber genug: Ob Firmenjubiläum, langjährige Betriebszugehörigkeit, einen runden Geburtstag, ein Dankeschön am Jahresende oder ein Zuschuss zum Urlaub, der Gutschein bietet vielfältige Möglichkeiten, den Mitarbeitern für ihr Engagement Danke zu sagen. Jeder Mitarbeiter kann sich so seinen eigenen Wunsch erfüllen: Ins Schwimmbad oder doch lieber ein Parfum? Leckeren Kaffee oder vielleicht etwas für Haus und Garten? Von Shopping über Tanken bis zum Kino, zahlreichen Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Restaurants – mit dem Gutschein ist alles abgedeckt. „Diese Vielfalt gibt’s nicht einmal im Internet! Der Gutschein ist begehrt, man tut den Mitarbeitern etwas Gutes, stärkt die Region und kann steuerfrei belohnen, das ist auch für die Arbeitgeber ein großer Vorteil“, fasst Binoth zusammen.

www.regio-geschenkgutschein.de

„Diese Idee ist von globaler Bedeutung“

Das Fraunhofer IOSB gewinnt den Innovationspreis „NEO 2014“ der TechnologieRegion Karlsruhe zum Thema Industrie 4.0.

Von Sibylle Wirth

Der "NEO" wird bereits seit einigen Jahren von der TRK vergeben

„Plug and Work“ beziehungsweise auf Deutsch: Einstöpseln und Arbeiten – so einfach ist etwa die Inbetriebnahme von Maschinen in der Industrie leider nicht. Insbesondere die Einbettung neuer Anlagen in die bestehende IT-Welt eines Unternehmens kann sich als Hindernisparcours erweisen. „Bislang existieren auf den verschiedenen Fabrikebenen meist verschiedenartige Softwaresysteme mit jeweils eigenen Schnittstellen, die bei jeder Änderung manuell angepasst oder umprogrammiert werden müssen“, erklären Miriam Schleipen und Olaf Sauer vom Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) in Karlsruhe. Ein Team aus Informatikern und Wirtschaftsingenieuren am IOSB arbeitet an einer Innovation, die den Datenaustausch zwischen Maschinen und

"Der Wettbewerb stärkt die Strahlkraft der Region nach außen.“

Anlagenteilen wesentlich vereinfachen würde – und die Aufwände zur Inbetriebnahme von Maschinen nach IOSB-Angaben um rund 20 Prozent reduzieren könnte: eine universelle, USB-ähnliche Schnittstelle. Die TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) hat dem IOSB dafür den renommierten, mit 20.000 Euro dotierten Innovationspreis „NEO 2014“ verliehen. Das Urteil der Jury: „Diese Idee ist von globaler Bedeutung für die Industrie.“ Mit dem Prinzip einer USB-Schnittstelle könnte die steuernde Software neue oder geänderte Systemkomponenten schnell und unkompliziert erkennen, so das IOSB. Alle Informationen werden zur automatischen Integration in den Produktionsablauf übertragen. Die neue „Secure Plug and Work“-Schnittstelle habe ihre Funktionsfähigkeit bereits in Zusammenarbeit mit produzierenden Unternehmen bewiesen. Es müssten dafür keine zusätzlichen Schnittstellen oder Treiber programmiert und auf die Anlagen abgestimmt werden. Die TRK vergibt seit einigen Jahren den Innovationspreis NEO. Im Fokus des „NEO 2014“ stand „Industrie 4.0“, also die vierte industrielle Revolution. Karlsruhes Oberbürgermeister und Vorsitzender der TRK, Frank Mentrup, betonte in seiner Rede vor der Preisverleihung: Der Wettbewerb stärke „die Strahlkraft der Region nach außen.“

www.iosb.fraunhofer.de

Zahnmedizinisches Know-how kommt aus Karlsruhe

Im Hightech-Zentrum der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung ist trockener Frontalunterricht ein Fremdwort.

Von Ariane Lindemann

Lebendig und praxisnah: die Fortbildungen an der Zahnärztlichen Akademie

Gleich wird ein Laser einen ultrascharfen Schnitt in ein frisches rohes Stück Fleisch schneiden. Präzision vom Feinsten. Der Nächste bitte! Im Kurs „Der Laser in der Zahnmedizin“ dürfen die Teilnehmer testen, was bei einer Zahn-OP besser ist: Skalpell oder Laser. Einen Raum weiter verfolgen Zahnmediziner eine Live-Operation. Direkt übertragen aus dem OP-Raum. Einen Kameramann gibt es nicht. Dafür eine Minikamera in der OP-Lampe, die den chirurgischen Eingriff mitschneidet und direkt auf einen großen Bildschirm in den Hörsaal überträgt. Ganz schön modern. Und vor allem eines: immer höchst spannend. Weil auch zahnmedizinische Fortbildungen durchaus viel Potenzial haben, lebendig und praxisnah zu sein, sind die Kurse an der Karlsruher Akademie für Zahnärztliche Fortbildung in Fachkreisen besonders beliebt.

Denn für die Akademie und auch für die rund 120 Referenten, die sie jedes Jahr für ihr hochwissenschaftliches Kursprogramm verpflichtet, ist die Lebendigkeit neben dem fundierten Know-how-Transfer der Kurse ein Hauptanliegen. Altehrwürdig könnte man die Akademie fast nennen, was allerdings ein bisschen verstaubt klingt, wenn man bedenkt, wie frisch, innovativ und modern die Fortbildungsschmiede in ihren neuen Räumen in der Lorenzstraße mittlerweile daherkommt. Seit 55 Jahren ist sie mit ihren Kursprogrammen bereits erfolgreich am Start. Sie ist eine Institution und auch ein Aushängeschild für die Stadt. Die Akademie entwickelt sich ständig weiter und ist auch mit ihren beiden hochrangigen Veranstaltungen, der „Karlsruher Konferenz“ und der „Herbstkonferenz“, immer auf der Höhe der Zeit. Denn dort treffen sich namhafte Referenten, Zahnmediziner aus dem In- und Ausland, um Neues aus Wissenschaft, Technik und Praxis zu erfahren und sich kollegial auszutauschen. Die Fortbildungsangebote der Karlsruher Akademie zählen heute in Fachkreisen zu unverzichtbaren Pflichtveranstaltungen. Durch die lebendige Interaktion und die breitgefächerte Themenauswahl liefern sie wertvollen und nachhaltigen Input für die tägliche Praxisarbeit. Davon profitiert nicht zuletzt der Patient.

www.za-karlsruhe.de

Lösungen aus einer Hand

Die Hagsfelder Werkstätten sind ein bedeutender Wirtschaftspartner in der Region.

Von Andrea Sauermost

An sieben Standorten in Karlsruhe und Ettlingen ist das gemeinnützige Unternehmen in der Region tätig.

Menschen mit einer wesentlichen Behinderung tragen aktiv zum Wertschöpfungsprozess der Gesellschaft bei. Dafür stehen die Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften Karlsruhe (HWK). An sieben Standorten in Karlsruhe und Ettlingen ist das gemeinnützige Unternehmen der Lebenshilfe für über 150 Betriebe in der Region tätig. Mehr als 1.200 Menschen mit einer geistigen, seelischen oder mehrfachen Behinderung sind bei den HWK beschäftigt. Eine Stärke des Unternehmens liegt in seiner Vielseitigkeit: In der Holz-, Kunststoff- und Metallfertigung sowie in der Textilverarbeitung und im Tampon- Druck produziert die Belegschaft für die Industrie. Dabei sorgt die HWK mit einem individuellen Vorrichtungsbau dafür, dass auch anspruchsvolle Aufträge von den 

Beschäftigten mit unterschiedlichen Handicaps in der erforderlichen Qualität erledigt werden können. Im Bereich Montage und Verpackung kann sie aufgrund ihrer hohen Beschäftigtenzahlen mit Flexibilität und Zuverlässigkeit punkten und dabei alles aus einer Hand anbieten: Von der Beschaffung, Produktion und Qualitätskontrolle bis zur Lagerung und Disposition erledigt die HWK auf Wunsch den Auftrag für ihren Kunden komplett. Garten- und Landschaftsgruppen pflegen die Außenanlagen großer Unternehmen in der Region. Hobbygärtner schätzen die Beratung und das Angebot der HWK-Gärtnerei in Grötzingen und über 4.000 Menschen erledigen täglich ihre Einkäufe in den vier CAP-Märkten der HWK und ihres Schwesterunternehmens, der Integrationsfirma Beschäftigungszentrum Karlsruhe (BZKA). Sogar ein eigenes Produkt hat die HWK auf den Markt gebracht: Die HWK-Medizintechnik entwickelt und fertigt seit 30 Jahren moderne und höhenverstellbare Behandlungsliegen und vertreibt diese weltweit an Therapeuten und Kliniken. „Wir sind stolz auf die Leistung unserer Beschäftigten“, sagt Norbert van Eickels, Hauptgeschäftsführer der HWK. Er schätzt die gute Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Region, die Voraussetzung für den Erfolg der Arbeit von Menschen mit Behinderung sei.

www.hwk.com

Branchenschwergewicht entsteht

Die Fiducia & GAD IT AG setzt neue Maßstäbe der Informationstechnologie für Banken.

Von Thomas Nusche

Zum 1. Juli 2015 ist die TechnologieRegion Karlsruhe um ein Branchen-Schwergewicht reicher. Durch die Eintragung der „Fiducia & GAD IT AG“ ins Handelsregister ist der von Fiducia IT AG und GAD eG Ende 2014 beschlossene Zusammenschluss nun auch rechtlich unter Dach und Fach. Damit entsteht an den Verwaltungssitzen in Karlsruhe und Münster sowie einer Niederlassung in München der eine IT Full-Service-Partner für alle rund 1.100 deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Gleichzeitig zählt das Unternehmen zu den bundesweit größten Dienstleistern für Informationstechnologie überhaupt: mit knapp 5.500 Mitarbeitern und einem kumulierten Jahresumsatz von rund 1,2 Milliarden Euro.

Die Fiducia & GAD IT AG hat seit März 2015 für die Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken das Abheben am Geldautomaten mit dem Smartphone möglich gemacht.

Entwicklungsschwerpunkt der Fiducia & GAD IT AG ist das gemeinsame Bankverfahren agree21, das auf dem Fiducia-System agree basiert. Bis Ende 2019 werden die knapp 400 Volksbanken und Raiffeisenbanken im früheren Geschäftsgebiet der GAD auf das neue Verfahren umgestellt. Beide Häuser vereinten bereits bisher sowohl IT-als auch Banking-Know-how. Deshalb verstehen sie wie kaum ein anderes Unternehmen den Markt und die Geschäftsmodelle ihrer Kunden und setzen diese Expertise fortan gemeinsam in intelligente und innovative Lösungen um. Einen Einblick in ihre Ideenschmiede gewährt die Fiducia & GAD IT AG regelmäßig bei ihrer jährlichen Hausmesse COM, die 2015 zum zweiten Mal in der Messe Karlsruhe stattfand. Vom virtuellen Besprechungszimmer über die Stimmenerkennung bei telefonischen Aufträgen bis hin zum Abfotografieren von Rechnungen und dem anschließenden automatischen Befüllen einer Überweisungsmaske im Online-Banking („Scan to Bank“) reichte der Spannungsbogen der präsentierten Innovationen, die schon bald den Alltag Vieler bereichern könnten. Zudem hat die Fiducia & GAD IT AG seit März 2015 für die Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken das Abheben am Geldautomaten mit dem Smartphone möglich gemacht, also ohne BankCard. Ein bundesweit bisher einmaliges Verfahren „Made in Karlsruhe“.

www.fiducia.de

Die grüne Apotheke der Natur

Die Unternehmensgruppe Dr. Willmar Schwabe aus Karlsruhe trägt wesentlich zum Siegeszug der Naturmedizin bei.

Von Dr. Wolfgang Kern

60 Prozent der Deutschen nutzen hömöopathische Arzneimittel.

Eine Allensbach-Umfrage von 2014 zeigt: Natürliche Medizin erhält immer mehr Zuspruch. Bereits 60 Prozent der Deutschen nutzen homöopathische Mittel. Einige der großen Hersteller auf diesem Gebiet konzentrieren sich in Baden Württemberg und verhelfen der Bundesrepublik zum Prädikat „grüne Apotheke Europas“. An der Spitze steht dabei die seit fast 150 Jahren bestehende Unternehmensgruppe Dr. Willmar Schwabe in Karlsruhe. Schwabe ist der weltweit größte Hersteller pflanzlicher Arzneimittel. Die zur Schwabe-Gruppe gehörende Deutsche Homöopathie-Union, kurz DHU, führt den deutschen Markt bei Globuli und Schüßler-Salzen an. Die Geschichte beginnt 1866 in Leipzig: Willmar Schwabe (1839-1917) gründete seine „Homöopathische Centraloffizin“ und stellte dort homöopathische Arzneimittel her.

Er verfasste erstmals verbindliche Herstellvorschriften, um die pharmazeutische Qualität auf höchstem Niveau zu sichern. Sein Werk wurde Vorläufer des heutigen amtlichen Standards. Der geniale Apotheker erkannte auch das Potenzial der Methode von Wilhelm Heinrich Schüßler (1821-1898). Als dieser 1873 seine neue Therapie publizierte, stellte Schwabe prompt die heute als Schüßler-Salze bekannten Mittel her. Als immer mehr moderne Pflanzenpräparate den Fokus des Unternehmens bestimmten, wurde innerhalb der Schwabe-Gruppe die DHU gegründet. Ab 1961 übernahm sie Herstellung und Vertrieb der Homöopathika und der Schüßler-Salze, inklusive der Expertise. So darf die DHU ihre Schüßler-Salze als „Original seit 1873“ bezeichnen. Zu weiteren Top-Mitteln zählen Arnica, Calendula, Nux vomica sowie Nisylen, Heuschnupfenmittel und Klimaktoplant. Im Ausland ist die Kinderserie „Mama natura“ sehr erfolgreich. Bekannte Schwabe-Marken sind Tebonin und Lasea. Und noch etwas Einmaliges bietet die Region in Sachen grüne Medizin: die artenreichste Heilpflanzen-Anlage Europas, „Terra Medica“, bei Staffort. Dort baut die DHU für ihre Arzneimittel 550 unterschiedliche Arzneipflanzen-Arten an – ökologisch, nachhaltig, ohne jedwede chemische Hilfe, also Natur pur von Anfang an.

www.dhu.de