Die mobile Zukunft kommt aus Karlsruhe

init AG weltweit führender Anbieter für Telematik- und elektronische Zahlungssysteme | Reibungsloser Verkehr weltweit

Von Bernadette Winter

Große Wachstumschancen sieht der Vorstandsvorsitzende der init AG im Ausland, insbesondere im asiatischen Raum. „Wir sind dort erstmals aktiv und können jetzt ein Pilotprojekt angehen. In Zukunft wird es hier häufiger Ausschreibungen für internationale Unternehmen geben, da bin ich sicher. Wir sind zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Technologie vor Ort.“

Soziale Verantwortung
Den richtigen Riecher für die Bedürfnisse der Kunden und Mitarbeiter hat Greschner schon häufiger bewiesen. Nicht nur init als Unternehmen oder bestimmte Projekte, auch Gottfried Greschner als Firmengründer wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. „Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg“, „Entrepreneur des Jahres“ in der Kategorie „Informationstechnologie“ oder der „BFamily Award“, die Liste könnte noch beliebig fortgesetzt werden. Da die Mitarbeiter ein wesentliches Standbein des Erfolges sind, werden sie entsprechend beteiligt. Über Mitarbeiteraktien oder eine Betriebsrente und Extra-Zahlungen wie Kindergeld, Heiratsbeihilfe, Weihnachts- und Urlaubsgeld. „Wir versuchen, für Eltern flexible Arbeitszeiten einzurichten, und übernehmen Kinderbetreuungskosten von 400 Euro je Kind im Monat“, erläutert Greschner. Jedes Jahr spendet die Firma zu Weihnachten Geld an soziale Einrichtungen und engagiert sich für sportliche und kulturelle Projekte. Die Zukunft sieht der Ingenieur positiv: „Wir wollen weiter wachsen, nicht nur auf dem asiatischen Markt, sondern weltweit.“

Von Bernadette Winter

Mobilität einfach machen.
An dieser Vision arbeitet Gottfried Greschner mit seiner Firma init AG seit mehr als 30 Jahren. Und das überaus erfolgreich. Die integrierten Systeme aus Karlsruhe helfen Verkehrsbetrieben schnell, modern, effizient und serviceorientiert zu arbeiten. In Karlsruhe, Nürnberg, aber auch in New York, Dubai oder Nottingham.
Das Prinzip von init – „innovation in traffic systems“ – ist tatsächlich denkbar einfach. Der Kunde kann Bausteine wie Leitsystem, Planung und Disposition, Ticketing und Fahrgastzählung entweder einzeln oder als Gesamtpaket buchen. Beispiel Leitsystem: „Das heißt, ein Bus oder eine Straßenbahn wird mit einem Bordcomputer ausgestattet“, erklärt Firmengründer Greschner. „Dann wissen wir, wo sich das Fahrzeug befindet, wir steuern alle Funktionen, wir machen die Ansagen, die Anzeige und wir kennen Fahr-, Umlauf- und Dienstpläne. Außerdem haben wir die Möglichkeit, an der Ampel Grün anzufordern.

Das Leitsystem ITCS sorgt weltweit für einen reibungslosen Stadtverkehr. Auch in Dubai.

Es besteht weiterhin eine Datenfunkverbindung zur Leitzentrale, die ebenfalls alle Pläne kennt, damit wir bei Störungen gezielt eingreifen können.“ Umgesetzt hat init das MOBILE-ITCS, das Intermodal Transport Control System, unter anderem in England. „Dort hatte ein Kunde das Problem, dass laut Fahrplan alle fünf Minuten ein Bus an der Haltestelle sein sollte. Im richtigen Leben kamen drei bis fünf Busse zur gleichen Zeit und dann lange nichts.“ Mit dem MOBILEITCS sind die Abläufe nun so geregelt, dass die Busse mit konstanten Abständen durch die Straßen fahren. Ein Service am Fahrgast, der sich lohnt. Der Busbetreiber erhielt für seinen innovativen Ansatz mehrere Auszeichnungen und „konnte seine Fahrgastanzahl erheblich steigern“, sagt Greschner nicht ohne Stolz. Das Leitsystem ITCS ist ein echter Exportschlager: Ob in Karlsruhe, Vancouver, New York, Toronto, Dubai oder Stockholm, die Systeme von init sorgen für einen reibungslosen Stadtverkehr.

Von den Anfängen an der Universität Karlsruhe bis zum Börsengang
„Begonnen hat alles Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre, als in Deutschland verstärkt an neuen Verkehrstechnologien geforscht wurde“, erzählt der Elektrotechniker. Greschner war damals an der Universität Karlsruhe als Assistent tätig. Aus seinen ersten Projekten konnten die späteren init-Produkte wachsen und Greschner gründete 1983 die init GmbH als klassischen Universitäts Spin-Off. Mittlerweile sind in Deutschland rund 350 Mitarbeiter beschäftigt, weltweit etwa 450. Im Jahr 2001 folgte mit der init AG der Börsengang. „Ein großer Meilenstein in unserer Firmengeschichte“, sagt Greschner. „Dieser Schritt war sinnvoll, weil die Projekte immer umfangreicher wurden. Der Börsengang verschaffte uns das nötige Kapital, um weiter wachsen zu können.“ Der Plan ging auf. Heute erstrecken sich Tochter gesellschaften und Niederlassungen der init AG von Nottingham über Helsinki und Schaffhausen bis nach Dubai, Singapur, Brisbane, Montréal, Chesapeake, New York und Seattle. 2014 erreichte das Unternehmen erstmals über 100 Millionen Euro Umsatz. Gut die Hälfte wird je in Nordamerika und Europa erzielt.

Wirtschaftliche Planung und komfortable Lösungen 
Der Fahrgast profitiert unmittelbar von den init-Produkten. In Nottingham etwa hat init ein spezielles Ticketing- System umgesetzt. Greschner: „Sie kaufen sich eine berührungslose Karte und laden diese mit 20 Pfund auf. Damit steigen Sie in einen Bus ein, zeigen sie vor, dann werden fünf Pfund abgebucht. Wenn Sie nach kurzer Zeit wieder aussteigen, bekommen Sie drei Pfund gutgeschrieben, weil Sie nicht so weit gefahren sind.

Der Verkehrsbetrieb garantiert Ihnen, dass Sie immer den besten Tarif bekommen und nie mehr als ein Tagesticket bezahlen.“ In Nottingham kombinierte init das Ticketing-System mit dem hauseigenen Leitsystem, sodass hier ein reibungsloser Ablauf garantiert ist. „Das ist eines der größten Systeme in England. Selbst für mich sehr beeindruckend, weil wir fast alle Verkehrsbetriebe in Nottingham und Umgebung ausgerüstet haben.“ Greschner und seine Mitarbeiter wissen, was Verkehrsbetriebe brauchen, um alle Anforderungen unter einen Hut zu bekommen. Die Software MOBILE-PLAN etwa hilft, Fahrpläne zu erstellen und beispielsweise Dienst- und Schichtpläne automatisch auf die Umlaufplanung abzustimmen. „Gerade haben wir den Auftrag bekommen, in Dänemark 2.000 Busse mit einer Planungs- und Abrechnungssoftware auszurüsten“, berichtet Greschner. Der Auftrag sei nach geografischer Größe, der Fahrzeuganzahl und dem Volumen das größte Planungssystem der Firmengeschichte. 

Zukunftsmarkt Asien
Gerade in den USA ist APC, das Automatic Passenger Counting beziehungsweise die Fahrgastzählung, ein wichtiger Baustein im init-Portfolio, da amerikanische Unternehmen dazu verpflichtet sind, ihre Fahrgäste zu zählen. Aber auch in der Schweiz, genauer gesagt in Neuchâtel, konnte init die Busse, Straßen- und Seilbahnen ausstatten. „Technologisch ist das nach wie vor eine Herausforderung“, sagt Greschner. „Wir haben einen speziellen Sensor im Einsatz und bauen damit komplexe Systeme.“ Der Sensor erfasst den Einstiegsbereich, benötigt jedoch kein Türkontaktsignal, was die Wartungskosten erheblich senkt. Ein weiterer Vorteil: Die tatsächliche Nutzung bestimmter Strecken und die daraus resultierende Optimierung der Taktfrequenz lassen sich dank der exakten statistischen Daten genau analysieren.

www.init-ka.de

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