"Wie Nebel, der in der Luft hängt"

Arbeiten der amerikanischen Künstlerin Nicole Chesney

Galerie B präsentiert Arbeiten der Amerikanerin Nicole Chesney in Deutschland

Verspiegeltes Glas ist die Leinwand für die amerikanische Künstlerin Nicole Chesney. „Wie Nebel, der in der Luft hängt und Wolken, die über den Himmel ziehen“ beschreibt die Künstlerin selbst ihre Arbeiten. Kritiker sprechen von einer „feinen Art sinnlicher Ölgemälde auf sandgestrahltem Spiegelglas“. Die Arbeiten der 46jährigen Amerikanerin unter dem Titel „Between Heaven and Earth“ sind aktuell in der Galerie B in Sinzheim/Baden-Baden zusehen. Bereits 2008 hat die Galerie B  die erste große Einzelausstellung der Künstlerin in Deutschland gezeigt. Nicole Chesney gilt als großes Talent und wurde mit zahlreichen Preisen geehrt. Darunter der Rakow Award des Corning Museum of Glass, der Urban Glass Award und der Jutta Cuny-Franz-Preis.

Francine Koslow Miller ist Professorin für Kunstgeschichte in Boston. Sie schreibt über Nicole Chesney: “Mehr malerisch als dekorativ haben diese meditativen, weich abschattierten Arbeiten mehr mit der modernistischen Tradition  des Abstrakten Expressionismus  mit Farbfeldmalerei und Minimalismus- wie sie Maler wie Mark Rothko oder Robert Ryman erforscht haben- gemeinsam als mit traditionellem Kunsthandwerk. Mehr als jedes andere Material lässt Glas Chesney die Freiheit, den flüchtigen Augenblick festzuhalten, den sie sucht.“

Das renommierten Kunstmagazins „Artforum International“ beschreibt auch die Technik des künstlerischen Schaffens von Nicole Chesney: „Der technische Prozess beginnt mit der Vorbereitung des sandgestrahlten Industrieglasspiegels mit einer klaren Glasur. Das ähnelt der Grundierung einer Leinwand. Dann benutzt sie gewöhnliches Seidenpapier als Pinsel, in dem sie vorsichtig Schichten von satten Ölpigmenten aufbaut. Es entstehen abstrakte Entsprechungen von Nebel, Wolken und Horizontlinien. Da das natürliche Licht in ihrem Atelier wechselt, verbringt Chesney oft den ganzen Vormittag damit die Farbe auf das Glas zu tupfen. Die Nachmittage werden oft gebraucht, um das Pigment mit Seidenpapier  wieder zu entfernen. Das ähnelt der Aquatinta-Technik der Maler. Es entstehen Oberflächen wie gefärbt oder in Glas geätzt.“

Nicole Chesneys kontemplative, subtil leuchtende Bilder sind unbestreitbar schön. Ihre poetische Bildkraft zeugt vom Einfluss des französischen Philosophen Gaston Bachelard. So ist es eine Reminiszenz an Bachelards philosophische Interpretation von Traum und Träumerei, wenn sie sagt, es sei die Aufgabe des Künstlers, „den Sinn für das Wunderbare zu vermitteln.“ In ihren Arbeiten führt sie die Erfahrungen mit Luft, Wasser und Atem, beziehungsweise der Verbindung von Luft und Wasser, fort, indem sie sichtbar macht, wie Feuchtigkeit und Atem Luft quasi greifbar werden lassen.

Nicole Chesney sagt über Ihre Arbeit: „Ölmalerei auf Glas leuchtet  und erinnert an Nebelschwaden, die in der Luft wabern, Wolken, die am Himmel ziehen - es sind buchstäblich Feuchtigkeit und Schwüle, also das, was Wasser in der Luft bindet, die auch den „Spiegel“ des Himmels verschleiern. Oft ist es die Verbindung der beiden Elemente Luft und Wasser, die einen nicht begrenzten, saumlosen und unverspiegelten Spiegel schafft, der den Horizont zerfließen lässt und das Jenseitige zum Vorschein bringt.“




"Ölmalerei auf Glas leuchtet und erinnert an Nebelschwaden, die in der Luft wabern, Wolken, die am Himmel ziehen - es sind buchstäblich Feuchtigkeit und Schwüle, also das, was Wasser in der Luft bindet, die auch den „Spiegel“ des Himmels verschleiern. Oft ist es die Verbindung der beiden Elemente Luft und Wasser, die einen nicht begrenzten, saumlosen und unverspiegelten Spiegel schafft, der den Horizont zerfließen lässt und das Jenseitige zum Vorschein bringt.“



(Nicole Chesney)