Liebenswerte Geister spuken

Großartiges Musical // Europa-Park Produktion "Spook Me!" feiert furiosen Erfolg im Teatro dell'Arte

Wie klingt denn ein Geisterschloss? Nach alten Uhren und klirrenden Skeletten? Im barocken Teatro dell’Arte im italienischen Themenbereich des Europa-Park singen, tanzen und kämpfen liebenswerte Geister um ihr Spukgeschäft gegen die bösartige Isperia, die alle Macht an sich ziehen will. Doch ein Liebespaar rettet den alten Geisterkönig und es kommt zum grandiosen, mehrstimmigen Finale. „Ein eigenes Musical zu machen, war schon ein Kindheitstraum von mir“, sagt Europa-Park-Geschäftsführer Thomas Mack mit leuchtenden Augen. Endlich ist der Traum Wirklichkeit: Das erste eigene Europa-Park-Musical „Spook Me!“ verzaubert die Besucher mit einer spannenden Story und herzerwärmender Musik vor einem zauberhaften Dekor, das bis ins letzte Detail durchdacht ist. „Wir haben eine Attraktion aus unserem Freizeitpark in ein Musical verwandelt. Die Geisterbahn ist in meinem Geburtsjahr 1981 gebaut worden und hat mich schon als Kind fasziniert“, erzählt Thomas Mack.

Musik spielt für ihn eine große Rolle: „Musik weckt Emotionen und berührt uns ganz direkt. Wir haben bereits 2011 die Europa-Park-Hymne gemeinsam mit dem Freiburger Komponisten Hendrik Schwarzer geschaffen und ich freue mich sehr, dass er gleich von der Idee des Musicals begeistert war und sich bereit erklärt hat, eine einfühlsame Musik rund um das Geisterschloss zu komponieren.“

Der Komponist hat sich überlegt, wie so ein Geisterschloss wohl klingt und jede Menge alte, tickende Uhren abgesampelt und diese spielbar gemacht. Aber nicht nur Gegenstände wie auch den Fahrstuhl, sondern tiefe Gefühle lässt Schwarzer in seinen Kompositionen lebendig werden. Die von einem 60-köpfigen Symphonie-Orchester in Berlin und Top-Solisten aufgenommenen Melodien werden in 5.1-Surround-Sound eingespielt.

Jan Lepold hat sich die spannende, kurzweilige Geschichte ausgedacht, das Libretto geschrieben und ebenso einfallsreich wie behutsam Regie geführt. Seitlich der Bühne werden für englische und französische Besucher Übersetzungen eingeblendet. Geisterkönig Borbar hat seine Freude daran, die Menschen zu erschrecken. Ihm verleiht Sänger Steffen Friedrich, der schon in großen Musicals wie „Cats“ oder „Evita“ mitwirkte, eine grandiose Aura mit weichem Timbre und starker Stimme. Doch des Geisterkönigs Sohn Tao träumt von schönen Dingen, die er in einem Buch gelesen hat. Tao hat die Nase voll vom Spuken und will den Alltag der Menschen kennen lernen. Dort trifft er auf die Verfasserin der Zeilen und verliebt sich in das hübsche Mädchen. Nicolas Boris Christahl singt anrührend den sensiblen Tao. Er meistert die Spannbreite von hohen Tönen bis in tiefe Lagen problemlos und überzeugt gerade im Duett mit der aus Frankfurt am Main stammenden Tiziana Turano. Die junge Sängerin absolvierte ihre Gesangsausbildung in Wien und lässt mit ihrem fröhlichen Charme als Lilly nicht nur Taos Herz höher schlagen. „Das gemeinsame Duett in der Liebesszene von Tao und Lilly gehört schon zu den schönsten Momenten des Musicals, wenngleich es viele tolle Szenen gibt und man nur schwer eine herausgreifen kann“, meint Thomas Mack.

Eine besondere Herausforderung stellt auch die Marktszene dar, wie Ehefrau und Choreografin Katja Mack erläutert. „Das muss alles ganz alltäglich und ein wenig improvisiert wirken, was immer besonders schwer ist“, sagt die 27-Jährige. „Ich bin mehrere Wochen in New York gewesen und habe mir am Broadway sehr viel angesehen, um mich optimal auf unser Musical vorzubereiten“, so Katja Mack. Sowohl die großen Ballettszenen als auch die intimen Liebesszenen bestechen durch f ließende Bewegungen und sprühende Energie. Für die opulenten Kostüme wurde ein Pariser Designer engagiert, der gemeinsam mit Katja Mack die atemberaubenden Roben entwarf. Die böse Isperia beispielsweise taucht erst in einem voluminösen, weißen Gewand auf, das sie hinterhältig abwirft, um ihr schwarzes Outfit mit der meterhoch toupierten Frisur zu entblößen. Anne Schilling spielt die lautstark Böse bravourös und intensiv. Alle Sänger sind auch gute Darsteller. Das Musical ist bereits ins Englische übersetzt und es gibt schon erste Anfragen von außen. Tolle Resonanz auf den großen Spuck, der die Zuschauer schwärmen lässt.

Ute Bauermeister

»Spook Me«
Das Europa-Park-Musical „Spook Me!“ dauert 40 Minuten und wird bis Ende der Pfingstferien (und dann wieder ab Halloween) täglich um 17:30 Uhr im „Teatro Dell’Arte“ zu sehen sein. Der Besuch des Musicals ist für Besucher des Europa-Park kostenlos und im Parkeintritt bereits inklusive. Nach Ankündigung gibt es auch zusätzliche Shows um 19.10 Uhr.

Info
Alle Songs von „Spook Me! The Europa-Park Musical“ sind auf CD erhältlich www.europapark-shop.de

YouTube