Gipfelstürmer grüßt Terrakotta-Krieger

Eine neue Achterbahn von Mack Rides für China ist auf Weltrekordkurs

Vielleicht kann nicht jeder auf Anhieb etwas mit Xi‘an verbinden, obwohl es mit seiner Geschichte von mehr als 3.000 Jahren die älteste Metropole Chinas ist. Ganz gewiss aber werden die allermeisten Menschen zumindest schon Bilder einer weltberühmten Attraktion ganz in der Nähe von Xi‘an gesehen haben: der Terrakotta-Armee des ersten gesamtchinesischen Kaisers Qin Shi Huang Di. Im März 1974 wurde sie bei einer Brunnebohrung entdeckt. Während des dritten Jahrhunderts vor Christus sollen, so mutmaßen Wissenschaftler, rund 700.000 Menschen mehrere Jahrzehnte an den 8.000 Soldaten und 520 Pferden mit 130 Streitwagen für das Grabmal gebaut haben.
Nahe Xi‘an ruht die berühmte Terrakotta-Armee

So viele Arbeiter sind heute natürlich nicht nötig, um Xi‘an eine neue, moderne und ebenfalls spannende Touristenattraktion zu geben. Derzeit erhält die rund sieben Millionen Einwohner zählenden Stadt im Zentrum Chinas mit der „Lewa Happy World“ ihren ersten großen Freizeitpark. Wie viele neue chinesische Parks wird die „Lewa Happy World“ Teil eines völlig neuen Komplexes mit Wohnungen und Büroflächen. Die Bauarbeiten laufen bereits – und mittendrin dabei sind Techniker und Ingenieure aus dem Schwarzwald. Um den bald strömenden Besuchern eine unverwechselbare Attraktion zu geben, setzen die Betreiber auf das Know-how von Mack Rides – dem zweiten Unternehmensstandbein der Familie Mack in Waldkirch bei Freiburg.

Und was in Xi’an made by Mack Rides entsteht, ist ein wahrlich aufregendes Achterbahnerlebnis: Die neue Bahn, ein Looping-Coaster, hat zwar noch keinen offiziellen Namen, aber „Gipfelstürmer“ oder „Geschenk an den Himmel“ könnten passen. Denn der Coaster wird weit hinauf jagen – und auch mehrfach wieder hinab. Mit einer Höhe von bis zu 61 Metern ragt die Schienenführung höher gen Himmel als der schiefe Turm von Pisa. Es ist die höchste und mit ihrer Maximalgeschwindigkeit von 115 Stundenkilometern auch schnellste bislang von Mack Rides entwickelte Anlage. Auf ihrer filigranen Fahrt über mehr als 1,2 Kilometer wird die Welt für die bis zu 1.040 Passagiere pro Stunde kopfüber stehen.

Ein erster Fall beziehungsweise Drop ist spiralförmig angelegt und beschleunigt auf die Höchstgeschwindigkeit. Danach reiten die Besucher sogar auf Weltrekordkurs durch den Wind, denn es folgt eine klassische Achterbahnfigur der Superlative – ein Looping mit einer Höhe von mehr als 50 Metern, womit Mack Rides den Weltrekord für die höchste Inversionsfigur für sich beanspruchen kann. „China ist der am stärksten wachsende Markt in unserer Branche“, sagt Mack-Rides-Geschäftsführer Christian von Elverfeldt. „Dort gibt es einen rasend schnell verlaufenden Nachholprozess. Allein gegenwärtig werden mehr als 25 Freizeitparks ganz neu in China gebaut.“ Mack Rides hat in den letzten Jahren bereits etliche Attraktionen in das Land der Mitte geliefert. Mit seinem neuen Gipfelstürmer unweit der jahrtausendealten Terrakotta-Armee setzt Mack Rides nun ein weiteres deutliches Ausrufezeichen.

Christoph Ertz