»Dienstleistung in Perfektion«

Gespräch mit dem Chef von Mustang Jeans, Dietmar Axt, über die Kultmarke aus Künzelsau, die Kultur und Zukunft der Jeans und die Kooperation mit dem Europa-Park

Wie ist Ihnen das Comeback der Kultmarke Mustang Jeans gelungen?
Dietmar Axt: Mustang ist Europas älteste Jeansmarke und soll auch eine der erfolgsreichsten Marken werden. Wir sind seit gut drei Jahren dabei, der Marke ein neues Gesicht zu geben. Das heißt nicht, dass wir alle Traditionen vergessen wollen, im Gegenteil, wir bauen darauf auf. Wir wollen die Marke aber an das 21. Jahrhundert anpassen, was uns in einem sehr schwierigen Marktumfeld gelungen ist …

... die Stärke dieser Marke ist ein ganz großes Pfund, mit dem Sie agieren können …
Axt: … der Name Mustang ist ein Juwel. Wir haben eine Markenbekanntheit von über 90 Prozent in Deutschland. Das ist eine erstklassige Basis für den Erfolg. Dennoch ist jede Marke nur so stark wie ihre Produkte. Daran haben wir am stärksten gearbeitet. Jetzt haben wir ein exzellentes Niveau erreicht und die Verkäufe geben uns Recht. Die Kraft der Marke Mustang kommt bei den Kunden sehr gut an. Vielen Leute ist gar nicht klar, dass Mustang eine alte deutsche Marke ist.

Wie sind die Firmengründer ausgerechnet auf den Namen des Wildpferdes Mustang gekommen?
Axt: Das war relativ unspektakulär: Auf die Idee kam Firmengründer Albert Sefranek im Jahr 1958 im ehemaligen Café Frick in Künzelsau. Da saß er mit ein paar Leuten zusammen und suchte nach einem Namen, der mit Amerika in Verbindung gebracht werden konnte und da kam der Name „Mustang“ – das amerikanische Wildpferd. Der Markenname wurde noch im selben Jahr eingetragen und geschützt.
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Welche Rolle spielt die Emotion für den Erfolg einer Modemarke?
Axt: Die Emotion ist immer sehr wichtig. Wofür steht eine Marke? Jedes Kleidungsstück bindet emotional. Eine Person drückt sich über ein Kleidungsstück aus, da spielt Emotion eine enorme Rolle. Aber das funktioniert bei einem Hersteller wie Mustang nur in Verbindung mit Verlässlichkeit und Qualität. Das bedeutet für uns eine saubere Markenführung.

Wird die Jeans auch in Zukunft ein zeitloses Kleidungsstück bleiben?
Axt: Die Jeans ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Ich glaube fest daran, dass die Bedeutung der Jeans noch weiter zunehmen wird. Der Jeansmarkt wird wachsen. Es ist einfach ein unglaublich angenehmes Kleidungsstück. Die Jeans hat in allen gesellschaftlichen Bereichen Einzug gehalten. Es ist längst nicht mehr verwerflich, in Jeans ins Büro zu gehen. Und: Die Jeans wird sich ständig weiterentwickeln …
… was lässt sich denn an einer Jeans noch entwickeln …
Axt: … beispielsweise bei Herrenjeans gab es vor ein paar Jahren noch einen minimalen Stretchanteil, heute haben fast 80 Prozent der Herrenjeans Stretch. Das hat mit Komfort und Optik zu tun.
»Mit Mustang haben wir einen Partner gefunden, der für Bodenständigkeit und Natürlichkeit, aber auch für
Kreativität und Originalität steht.« Roland Mack
Wie kann sich Mustang aus Künzelsau überhaupt gegen die großen weltweiten Mitbewerber durchsetzen?
Axt: Auch große Marken waren mal klein, viele große weltweite Marken kommen aus kleinen Orten. Wir müssen täglich ein gutes Produkt herstellen, dürfen nicht über unsere Verhältnisse leben. Wir haben alle Chancen, auch aus Mustang ein noch größeres Unternehmen zu machen. Der Wettbewerb ist hart. Qualität und Produkt sind entscheidend.

Aber haben denn mittelständische Textilunternehmen in Deutschland überhaupt Chancen gegen die übermächtigen weltweiten Textilriesen?
Axt: Es gibt in Deutschland genügend erfolgreiche Mittelständler: Etwa s.Oliver oder Gerry Weber oder Marccain oder Olymp-Hemden. Das sind extrem erfolgreiche Mittelständler.

Was verbindet die beiden Marken Europa-Park und Mustang?
Axt: Zuerst ist es das Publikum. Wir sprechen beide die Mitte der Gesellschaft an. Beide Firmen sind in ihrem Ursprung Familienunternehmen. Der Europa-Park besteht nun seit 40 Jahren und ist ein sehr erfolgreich gewachsenes Unternehmen, das seine Besucher mit unglaublicher Qualität und auch Freundlichkeit der Mitarbeiter fasziniert. Der Europa-Park hat immer seine Kunden fest im Blick mit der Frage: Für wen machen wir das alles? Gemeinsam haben wir: Tradition, Werte, Emotion und Qualität. Die neue Kooperation bei der Holzachterbahn Wodan-Timburcoaster bietet viele Möglichkeiten.

Freuen sich über die neue Kooperation: Roland Mack und Mustang-Chef Dietmar Axt.
Welche Erwartungen haben Sie?
Axt: Beide Marken sind extrem positiv aufgeladen. Das ist in einem gemeinsamen Weg ein positiver Mehrwert für zwei Partner. Die Besucher sind vom Europa-Park höchste Qualität gewohnt. Da passen wir gut zusammen.

Was gefällt Ihnen persönlich im Europa-Park besonders gut?
Axt: Ich stamme ja aus Kehl und habe einen neunjährigen Sohn und komme schon deshalb häufig in den Europa-Park. Ich bin schon alle Achterbahnen rauf- und runtergefahren. Mich fasziniert auch die wundervolle Atmosphäre, eine eigene Welt, die mit viel Liebe zum Detail aufgebaut ist. Der Europa-Park bietet alles, was das Herz begehrt. Dienstleistung im Europa-Park wird von der Inhaberfamilie Mack mit unglaublichem Engagement vorgelebt, das kommt bei den einzelnen Mitarbeitern an, die das wieder an die Besucher transportieren. Das ist Dienstleistung in Perfektion … die Europa-Park-Mitarbeiter sind wie eine große Familie. Ich fühle mich hier bei jedem Besuch sehr wohl.

Dietmar Axt (48) begann nach seinem Abschluss an der Textilfachschule Nagold seine Karriere bei Esprit. 2002 wechselte er als Geschäftsführer zu Diesel. Im Jahr 2006 war er Vorstand für Vertrieb und Lizenzen bei der Tom Tailor AG. Im Januar 2012 hat Dietmar Axt seine Aufgabe als Geschäftsführer von Mustang Jeans übernommen.

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Werbespot aus den 80iger Jahren