Oleg Popov

Adieu Oleg Popov 1930-2016

Eine rote Nase, strohgelbe Haare und die schwarz-weiß karierte Mütze waren seine Markenzeichen: Oleg Popov begeisterte und berührte die Zirkuszuschauer als Clown in der Manege. Auch im Europa-Park war er mehrfach zu Gast. Popov galt als einer der letzten Großen unter den Zirkusartisten, als bester Clown der Welt. Vor wenigen Wochen ist er 86-jährig auf einer Tournee gestorben – er schlief friedlich vor dem Fernseher ein. Über 8.000 Vorstellungen hat er gegeben und sich international einen Namen gemacht. Dennoch ist er immer bescheiden geblieben. Er hat seinen kleinen Wohnwagen als Rückzugsort zwischen den Vorstellungen mit dem russischen Staatszirkus genutzt und seine Requisiten selbst gebastelt oder auf Flohmärkten besorgt. „Wenn ich schon als kleiner Junge jemanden wirklich bewundert habe, dann Oleg Popov.
  
Seine Augen sprechen Bände, er ist einer der größten Clowns, die wir je hatten“, sagt Europa-Park Chef Roland Mack, der Popov oft in Deutschlands größtem Freizeitpark begrüßte. Popov schätzte am Europa-Park, dass es so viele Plätze gibt, an denen man entspannen und zur Ruhe finden kann. Clown wurde er eigentlich zufällig: Als Akrobat zeigte Popov fünf Jahre lang exzentrische Nummern auf dem Schlappseil, einem durchhängenden Seil. „Als wir in der Stadt Saratov auftraten, brach sich der Clown eine Rippe und konnte nicht mehr in die Manege“, erinnerte sich Popov: „Der Direktor bat mich, einzuspringen. Damals war ich 23 Jahre alt. Seitdem bin ich Clown geblieben.“
 
Popovs Nummer mit dem Lichtstrahl, in der er einem Lichtkegel hinterher läuft, der sich ständig verändert, wurde zum Dauerbrenner. Am Ende fing er ihn ein und spendete ihn dem Publikum. Sein großes Vorbild war Charlie Chaplin. „Einen erfolgreichen Clown muss man an seinem Schatten erkennen können. Das ist unser Geheimnis“, wusste Popov. Dem schnellen und hektischen Leben heute setzte er bewusst die Ruhe entgegen und betonte die poetischen, stillen Pointen. Das bleibt im Herzen seiner Zuschauer.
 
Adieu Oleg!