„Darf ich die mal anfassen?“

Olympioniken kommen bei der „Olympics and Paralympics Night“ im Europa-Park zusammen

Jetzt habe ich sie alle“, freut sich ein kleiner Freizeitpark-Besucher auf dem Luxemburger Platz und reckt stolz einen Stapel mit Karten in die Höhe, bevor er aufgeregt mit seinen Eltern in Richtung Achterbahn weiter zieht. Gemeint waren die Autogrammkarten der rund 70 Olympioniken, die sich bei der traditionellen Fanmeile großer Beliebtheit erfreuten. Bereits zum neunten Mal in Folge hat der Europa-Park die Athleten der Olympischen und Paralympischen Spiele in Rio 2016 zu einem Erlebnis-Wochenende unter dem Motto „Meet the Champions“ eingeladen. Und so konnten die Sportler, die der gemeinsamen Einladung des Europa-Park, des Deutschen Olympischen Sportbundes und des Deutschen Behindertensportverbandes gefolgt waren, zwei Tage lang die Seele baumeln lassen, bevor es wieder ins Training ging und dann weitere Wettbewerbe anstanden. Während ihres Aufenthalts blickten sie auf die spannende und ereignisreiche Zeit am Zuckerhut zurück und gingen auf Entdeckungstour durch den Europa-Park.

Neben der geheimnisvollen Herbstlandschaft begeisterten die Spitzensportler auch zahlreiche unheimliche Gestalten, die so kurz vor Halloween im Europa-Park ihr Unwesen trieben. Und bei den „Horror Nights“ ging die Party bis spät in die Nacht weiter. Doch zuvor nahmen sich die Vertreter der unterschiedlichsten Sportarten ausgiebig Zeit für die Fans. Denn die Besucher konnten nicht nur individuelle Autogramme sammeln und Selfies machen, sondern hatten viele Fragen an die Sport-Stars. „Hauptsächlich fragen die Leute, ob sie die Medaille mal anfassen dürfen“, erzählte die Ruderin Annekatrin Thiele, die unter ihren stets wachsamen Augen ihre Goldmedaille neben sich liegen hatte. Und – ja – natürlich ging das. Ein Erlebnis, das gerne auf Erinnerungsfotos festgehalten wurde.

Von den „besten Spielen, die ich je erlebt habe“, sprach die Turnerin Kim Bui, die mit dem Team den sechsten Platz und damit ein historisches Ergebnis in Brasilien erzielt hat. Sorgen, die die Athleten im Vorfeld der Olympischen Spiele hatten, hätten sich nicht bewahrheitet. „Wie schnell ich eigentlich fahre, werde ich oft gefragt“, meinte die Bahnradsportlerin Miriam Welte, die in Rio gemeinsam mit Kristina Vogel die Bronzemedaille im Teamsprint erringen konnte. Für sie schimmere das Bronze golden, wie sie beim Plausch mit den Besuchern preisgab. Die Sportlerin war zum ersten Mal im Europa-Park und von den vielen Fahrgeschäften und Fans begeistert. So ging es auch Annika Zeyen. Die Rollstuhl-Basketballspielerin hat in Rio bei den Paralympischen Spielen Silber geholt. „Es ist schön, dass sich so viele Sportler bei dieser Gelegenheit noch einmal treffen und die Stimmung ist super“, resümierte sie und der mehrfache Paralympic-Sieger im Tischtennis, Jochen Wollmert, stimmte zu. Dazu trug auch der Moderator und Entertainer Jens Zimmermann bei, der bereits als Stadionsprecher bei den Olympischen Spielen im Einsatz war und die Athleten live interviewte.

Janina Beuscher